Deutschland / Kultur / Soziales

Corona-Krise legt Forschung und Lehre zu Lateinamerika lahm

uni_koeln_corona_sars_ncov_forschung_lehre_corona_covid.jpg

Nichts mehr los: Universität zu Köln
Nichts mehr los: Universität zu Köln

Berlin. Die Epidemie des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 in Deutschland hat auch zur Absage zahlreicher Veranstaltungen und Schließungen wissenschaftlicher Einrichtungen zu Lateinamerika geführt. Betroffen ist unter anderem eine Lateinamerika-Woche des Entwicklungsministeriums (BMZ) und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Auch das Iberoamerikanische Institut in Berlin und universitäre Einrichtungen mit Lateinamerika-Bezug in anderen Teilen des Landes haben ihre Aktivitäten diese Woche eingestellt.

BMZ und GIZ teilen im Internet mit, "dass aufgrund der aktuellen Gesundheitssituation die Veranstaltungen im Rahmen der Lateinamerika-Karibik-Woche bedauerlicherweise abgesagt wurden". Die Nachrichten zur weiteren Ausbreitung des Coronavirus hätten die Organisatoren veranlasst, alles dafür zu tun, dass vermeidbare Übertragungswege ausgeschlossen werden. "Die Entscheidung, ob die geplanten Veranstaltungen der zahlreichen Partnerorganisationen stattfinden, liegt bei den jeweiligen Veranstaltern selbst", heißt es auf der Internetseite des Ministeriums.

Auch das Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin sagte alle Veranstaltungen bis über die bisherige Quarantänezeit von einem Monat hinaus ab. "Aufgrund von Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus finden am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin bis zum 20. Juli 2020 keine öffentlichen Veranstaltungen statt", hieß es in einer online verbreiteten Mitteilung. Der Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität informierte seine Mitarbeiter über eine Krisensitzung, an der auch ein Virologe teilgenommen habe. Dabei sei beschlossen worden, die FU endgültig "dichtzumachen", heißt es in der E-Mail. "Das heißt konkret: Alle gehen ab sofort ins Home Office. Die Gebäude können spätestens ab Montag nicht mehr betreten werden."

Auch an den Universitäten Köln und Rostock, an denen Regionalwissenschaften Lateinamerika gelehrt werden, stellten ihren Lehrbetrieb ein. "Die Präsenzlehre und Veranstaltungen werden bis mindestens zum 20. April 2020 abgesagt", heißt es auf der Homepage der Universität zu Köln.

Um die Verbreitung des Corona-Virus einzuschränken, hat die Universität Rostock "auf Grund des Beschlusses des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern vom 13. März 2020 ab sofort bis zum 13. April den regulären Betrieb" eingestellt. Am 14. April 2020 nehme die Universität den Betrieb wieder auf. Vorlesungsbeginn sei am 20. April 2020, informierte die Hochschule, die Infoseiten für Studierende und Mitarbeiter eingerichtet hat.