Lateinamerika / Soziales

Zunahme von Dengue-Fällen in Lateinamerika alarmierend

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Die Aedes-Stechmücken übertragen das Dengue-Fieber und sorgen für bisher noch weitaus mehr Tote in Lateinamerika als das Coronavirus
Die Aedes-Stechmücken übertragen das Dengue-Fieber und sorgen für bisher noch weitaus mehr Tote in Lateinamerika als das Coronavirus

Panama et al. Die Fälle von Dengue-Fieber in Lateinamerika steigen weiterhin stark an. In den letzten 13 Monaten verursachte dieses Virus 1.530 Todesfälle und 1.346.991 bestätigte Infektionen, so die Daten der Panamerikanische Gesundheitsorganisation (OPS). Lateinamerika befindet sich in einer Notlage. Die Anzahl der Todesfälle durch diese Krankheit ist weitaus höher als die durch das neuerdings um sich greifende Coronavirus.

Wenn es unbehandelt bleibt, liegt die Sterblichkeitsrate bei Dengue-Fieber bei bis zu 20 Prozent. Es wird durch Moskitos der Gattung Aedes übertragen. Mehr als 19 Länder in Lateinamerika sind mit diesem Virus konfrontiert. Allen voran Paraguay, aber auch Panama, Bolivien, Uruguay und Argentinien haben in den letzten Wochen einen alarmierenden Anstieg an Neuinfektionen zu verzeichnen. Die Länder mit den höchsten Infektionsraten pro Einwohner liegen indes in Zentralamerika. In Nicaragua gibt es nach Angaben der OPS etwa 2.271 Fälle pro 100.000 Einwohner, in Belize 1.021, in Honduras 995 und in El Salvador 375.

Am schlimmsten hat es wohl Paraguay getroffen. Dort wurde bereits Ende Februar der Gesundheitsnotstand ausgerufen. Mittlerweile sind dort die bestätigten Infektionen auf über 20.000 gestiegen. Die spanische Agentur EFE berichtet, es könnten sogar bis zu 164.000 Fälle sein. Eine Großzahl habe Symptome aufgezeigt, konnte bisher aber noch nicht entsprechend getestet werden. Bis Freitag wurden 47 Dengue-Tote aus Paraguay gemeldet, allein in diesem Jahr. Die Dunkelziffer könnte sogar bereits bei 86 liegen.

In Panama erklärte Gesundheitsminister Julio Mazzoleni, dass es dort zwei bestätigte Todesfälle durch Dengue gibt. Honduras meldete in dieser Woche den neunten Dengue-Toten. Nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums sind 77,8 Prozent der Todesfälle Kinder unter 15 Jahren. Bisher gibt es im Land mehr als 9.500 bestätigte Infektionen.

Im Falle Boliviens wurden mehr als 7.700 Fälle in sieben Departamentos bestätigt. Es gibt insgesamt 47.754 Verdachtsfälle von Dengue-Fieber. Nach Angaben der Regierungsbehörden befinden sich davon 75 Prozent in Santa Cruz.

In Buenos Aires gibt es 194 bestätigte und weitere 200 wahrscheinliche Infektionen. Das Nationale Gesundheitsüberwachungssystem wurde über 4.089 Verdachtsfälle informiert.

Auch in Mexiko wurden dieses Jahr bereits mehr Fälle von Dengue-Fieber gemeldet als 2019. In nur zwei Monaten wurden in Mexiko laut Gesundheitsministerium 1.455 Infizierte gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg von 104,6 Prozent im Vergleich zu den Daten für den gleichen Zeitraum im Jahr 2019, als 711 Fälle registriert wurden.