Mexiko: Waldschützer und "Hüter der Monarchfalter" in Michoacán tot aufgefunden

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Homero Gómez González setzte sich in Mexiko für den Monarchfalter ein - und ist nun tot aufgefunden worden
Homero Gómez González setzte sich in Mexiko für den Monarchfalter ein - und ist nun tot aufgefunden worden

Ocampo, Michoacán. Der Umweltaktivist Homero Gómez González, Präsident des Verwaltungsrates des Ejido El Rosario, einem Schutzgebiet für den Monarchfalter in Ocampo im Bundesstaat Michoacán, ist vergangene Woche tot aufgefunden worden. Bereits am 13. Januar hatte seine Familie ihn als vermisst gemeldet. Sie berichteten außerdem von verschiedenen Drohungen, die Gómez zuvor erhalten habe.

Der Monarchfalter reist jedes Jahr mehr als 5.000 km von Kanada durch die Vereinigten Staaten nach Mexiko in die Bundesstaaten Michoacán und den Estado de México, um hier zu überwintern. Durch seine Reise symbolisiert er unter anderem die Handelsunion dieser drei Länder. Trotz aller Aufforderungen zum Schutz dieser ikonenhaften Art verringert sich durch den Einsatz von Agrotoxinen in den Ländern des Nordens die Zahl der Schmetterlinge, die nach Mexiko gelangen, zusehends.

Seit Beginn der Amtszeit von Andrés Manuel López Obrador im Dezember 2018 wurden bereits rund 30 Umweltschützer ermordet. Einer der Fälle, der internationale Aufmerksamkeit auf sich zog, war der des am 20. Februar 2019 ermordeten Agrarökologen Samir Flores, der bei einem Gemeinde-Radio gearbeitet hatte und erbitterter Gegner des Proyecto Integral Morelos (PIM) war, einem thermoelektrischen Kraftwerk in der Nähe des Vulkans Popocatepetl (derzeit aktiv und in Phase 2 der Vulkanwarnung). Es soll das vom Erdbeben vom September 2017 betroffene Gebiet, das im Staat Morelos schwere Schäden hinterlassen hat, über eine Pipeline mit Gas versorgen.

Schon lange gibt es Forderungen, dass das Justizsystem in Mexiko schnell und dringend geändert werden müsste. Die Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Würde unter der Führung des Dichters Javier Sicilia fordert seit Jahren ein Justizsystem, das den Kreislauf von Korruption und Straflosigkeit durchbricht. Unterstützt wird sie von den Eltern der gewaltsam entführten und verschwundenen Studierenden von Ayotzinapa und diversen Menschenrechtsorganisationen.

Allein im vergangenen Jahr 2019 wurden in Mexiko mehr als 34.000 Menschen ermordet. Der Großteil der Verbrechen wurde bisher nicht aufgeklärt.