Peru / Politik

Peru: Erneute Haft für Keiko Fujimori?

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Gefängnis oder nicht? Die nahe Zukunft von Keiko Fujimori bleibt weiter ungewiss
Gefängnis oder nicht? Die nahe Zukunft von Keiko Fujimori bleibt weiter ungewiss

Lima. Auch fast einen Monat nach ihrer Haftentlassung tritt keine Ruhe um die ehemalige Präsidentschaftskandidatin und Oppostionsführerin, Keiko Fujimori, ein. Anfang Dezember war die 45-jährige Vorsitzende der rechtspopulistischen Fuerza Popular (FP) aus der Untersuchungshaft entlassen worden, die im November 2018 aufgrund von Fluchtgefahr verhängt wurde. Anlass dafür waren die Untersuchungen zu illegalen Wahlkampfspenden des skandalträchtigen brasilianischen Odebrecht-Konzerns im Vorfeld der peruanischen Präsidentschaftswahlen 2011 und 2016, die die Oppositionsführerin Fujimori jeweils knapp verlor. Das Verfassungsgericht hatte ihre Haft Anfang Dezember schließlich aufgehoben.

Nun beantragte die Staatsanwaltschaft erneut die Inhaftierung "Keikos", womit der Polit-Krimi in die nächste Runde geht. "Derzeit sind keinerlei juristische Maßnahmen in Kraft, die eine Vereitlung der Ermittlungen oder gar eine Flucht von Frau Fujimori verhindern könnten", betont Staatsanwalt Rafael Vela zur Rechtfertigung des erneuten Antrags auf Untersuchungshaft. Des Weiteren führte er an, "Keiko Fujimoris Lügen wurden entlarvt", und bezieht sich auf ihre zahlreichen widersprüchlichen Aussagen in den Medien nach ihrer Haftentlassung. Das Sonderermittlungsteam unter Leitung von Staatsanwalt José Domingo Pérez hat an die 100 neuen Beweisstücke eingereicht, die eine erneute Untersuchungshaft begründen sollen. Giullana Loza, die Anwältin Fujimoris, hingegen bezweifelt die neu vorgetragenen Begründungen der Staatsanwaltschaft: "Es liegen keine Gründe für eine Inhaftierung vor, die nicht schon 2018 angeführt worden waren."

Die gerichtliche Anhörung über die erneute Inhaftierung war für den gestrigen Dienstag geplant. Diese juristischen Entwicklungen könnten eine nicht unerhebliche Auswirkung auf die Kongresswahlen am 26. Januar haben, sollte die FP erneut faktisch führerlos werden. Zuletzt war der Wahlkampf von der Einmischung des inhaftierten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori – Vater von Keiko, der das Land von 1990 bis 2000 autoritär regierte – erschüttert worden. Dieser soll sich mit einem Kongress-Kandidaten der FP im Gefängnis Barbadillo getroffen haben. Der Kandidat war jedoch bereits vor der Veröffentlichung der geheimen Treffen von der nationalen Wahlbehörde ausgeschlossen worden.