Mexiko: Keine Konzession für Bergbauprojekt in Baja California Sur

mexiko_sierra_la_laguna.jpg

Blick in das Naturschutzgebiet Sierra La Laguna, Mexiko
Blick in das Naturschutzgebiet Sierra La Laguna, Mexiko

Los Cabos. Das Goldminenprojekt "Los Cardones" im mexikanischen Bundesstaat Baja California Sur hat keinen Anspruch auf ein dafür erforderliches Gelände im Naturschutzgebiet Sierra La Laguna. Wie am 9. Juli im Bundes-Amtsblatt verkündet wurde, ist der Nationalen Kommission für Naturschutzgebiete das Grundstück mit einer Fläche von 751 Hektar zugesprochen worden.

Damit ist das auf zehn Jahre angelegte Großprojekt mit einem geschätzten Marktwert von 150 Millionen US-Dollar beendet. Die Firma Desarrollo Zapal, seit 2015 eine Tochtergesellschaft des kanadischen Unternehmens Invecture Group, das an das transnationale Unternehmen Frontera Mining Company angegliedert ist, hatte erneut eine Konzession beantragt. Es war der zweite Versuch der Firma, in dem Gebiet einen Tagebau zu installieren. Bereits 2012 wurde ein erster Projektantrag abgelehnt. 2017 bekam dieser durch ein damals neu eingeführtes Gesetz zur Biodiversität, das Minenprojekte in Naturschutzgebieten erlaubt, zunächst grünes Licht. Es folgten Proteste und juristische Gegenmaßnahmen durch örtliche Verbände. Zudem gab es Unklarheiten bezüglich des Kaufvertrages für das Gebiet. Nach einer detaillierten Aktenanalyse stellte das Ministerium für Landwirtschafts- und Städteentwicklung (Sedatu) fest, dass das Grundstück für das geplante Minenprojekt Teil eines Gebietes ist, das seit dem 31. Juli 1987 offiziell Teil nationalen Territoriums ist. Diese Tatsache verhindert nach geltendem Staatsrecht, Stücke davon zu verkaufen, erläuterte ein Repräsentant des Sedatu, was letztendlich die Ablehnung der Konzessions zur Folge hatte.

Bereits im März verkündete der amtierende Präsident Andrés Manuel López Obrador (Amlo) das Ende des Projektes. Auf nationalem Territorium würden keine Bergbaukonzessionen mehr erteilt. Als Gründe nannte er den Naturschutz und Bemühungen, die Region weiter für den Tourismus attraktiv gestalten zu wollen. Konzessionserteilungen seiner Vorgängerregierungen könnten zwar nicht zurück genommen werden, aber er verwies auf seine Befugnisse als aktueller Präsident und bezog mit einem "Nein zum Bergbau" (No a la minería) klar Stellung.

Auch die lokale Bevölkerung war strikt gegen das Projekt, denn das Biosphärenreservat Sierra La Laguna ist bereits stark verschmutzt. Zudem herrscht in der Region große Wasserknappheit, die durch die Mine noch gravierender geworden wäre. Dazu verkündete Amlo, dass die Regierung bis zu eine Milliarde Pesos für den Bau einer Entsalzungsanlage investieren werde, um der Wasserknappheit in Los Cabos entgegenzuwirken.