Bolsonaro weist Merkel zurück: "Deutsche müssen von Brasilien lernen"

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Die Staatschefs von Argentinien, Macri, und Brasilien, Bolsonaro, feiern in Osaka gemeinsam das Freihandelsabkommen mit der EU
Die Staatschefs von Argentinien, Macri, und Brasilien, Bolsonaro, feiern in Osaka gemeinsam das Freihandelsabkommen mit der EU

Osaka. Bei seiner Ankunft beim G20 Gipfel in Japan hat der brasilianische Präsident Bolsonaro erklärt, er werde es im Gegensatz zu seinen "Vorgängern" nicht akzeptieren, "von anderen Ländern bevormundet zu werden".

Bolsonaro wies Bedenken zum Schutz der Umwelt und der Menschenrechte der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der Freihandelsverhandlungen zwischen Mercosur und der Europäischen Union energisch zurück. "Wir können ein Beispiel für die Deutschen sein", sagte er kurz nach seiner Landung in Osaka. "Die deutsche Industrie setzt weiter auf fossile Brennstoffe, zum großen Teil auf Kohle, wir nicht. Die Deutschen müssen also noch viel von uns lernen", so der brasilianische Präsident weiter.

Merkel hatte sich auf einer Sitzung im Bundestag am Mittwoch zu Brasilien geäußert. "Ich sehe mit großer Sorge das Handeln des neuen brasilianischen Präsidenten. Und die Gelegenheit wird nun genutzt, um auf dem G20-Gipfel direkt zu diesem Thema zu sprechen, weil ich das, was in Brasilien geschieht, als dramatisch betrachte", sagte die Kanzlerin. Und weiter: "Ich werde alles tun, was in meiner Kraft steht, ohne die Möglichkeiten zu überschätzen die ich habe. Aber nicht zu einem Freihandelsabkommen zu kommen, kann sicherlich nicht die Antwort auf die Probleme in Brasilien sein."

Am Freitag haben sich die EU und die Mercosur-Mitgliedsländer Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay nach mehr als zwei Jahrzehnten auf ein Abkommen geeinigt. Damit schaffen sie die größte Freihandelszone der Welt. EU- Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sprach von einem "historischen Moment".