Kuba / Wirtschaft

Kuba: Stabile Stromversorgung im Sommer gewährleistet

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Kuba generiert rund 90 Prozent seiner elektrischen Energie aus fossilen Brennstoffen, plant jedoch in den kommenden Jahren den Anteil der Erneuerbaren auszubauen
Kuba generiert rund 90 Prozent seiner elektrischen Energie aus fossilen Brennstoffen, plant jedoch in den kommenden Jahren den Anteil der Erneuerbaren auszubauen

Havanna. Wie Kubas staatlicher Stromversorger Unión Eléctrica (UNE) bekannt gab, wird es diesen Sommer auf der Insel trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation keine Stromabschaltungen geben. "Dennoch rufen wir die Bevölkerung zum Sparen auf", erklärte UNE-Vertreterin Elaine Moreno Carnet im kubanischen Fernsehen. Der Sommer ist auf Kuba die Jahreszeit mit dem höchsten Stromverbrauch, da die Klimaanlagen dann auf Hochtouren laufen.

"Es können natürlich Ausfälle aufgrund unvorhergesehener Katastrophen wie Gewitter und Naturereignissen auftreten, jedoch nicht aufgrund fehlender Stromproduktion", so Moreno Carnet. Man sei auf die verbrauchsintensiven Sommermonate gut vorbereitet. Kubas Stromversorgung basiert zu rund 90 Prozent auf der Verbrennung von Schweröl und Diesel. Aufgrund zurückgehender Öllieferungen aus Venezuela musste das Land zuletzt im Sommer 2016 zeitweise den Stromverbrauch im öffentlichen Sektor einschränken, Privathaushalte waren jedoch auch damals nicht betroffen.

Diese Einsparmaßnahmen riefen bei vielen Kubanern Erinnerungen an die - im wahrsten Sinne des Wortes - dunklen Tage der Sonderperiode hervor. So wird die Krise Anfang der 1990er Jahre genannt, als nach dem Wegfall des Handels mit der Sowjetunion die Stromversorgung teilweise nur noch für wenige Stunden am Tag gewährleistet werden konnte. In einem tropischen Land wie Kuba bedeutet das starke Einschränkungen für die Bevölkerung, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Lagerung von Lebensmitteln.

Doch eine Wiederholung dieser Zeit scheint derzeit ausgeschlossen. Erst vor wenigen Tagen meldete UNE einen Allzeit-Rekord bei der Stromerzeugung, der vier Prozent über dem geplanten Wert für diesen Frühsommer lag. "Wir haben ein neues Programm zur Überwachung des Stromverbrauchs entwickelt, aber appellieren weiter an die Bevölkerung, sparsam mit der Energie umzugehen", erklärte Moreno Carnet. 56 Prozent der elektrischen Energie auf Kuba wird von den Privathaushalten verbraucht. Bis zum Jahr 2030 will Kuba rund ein Drittel des elektrischen Stroms mittels erneuerbarer Energien produzieren, um die Abhängigkeit von importierten Energieträgern zu reduzieren.