Kuba / USA / Politik / Wirtschaft

USA verbieten Kreuzfahrten und Bildungsreisen nach Kuba

kuba_havanna_kreuzfahrt_crucero_2019_urlaub_reisen_usa.jpg

Für viele Touristen ein Traum: Mit dem Kreuzfahrtschiff direkt nach Havanna
Für viele Touristen ein Traum: Mit dem Kreuzfahrtschiff direkt nach Havanna

Havanna/Washington. Mit neuen Reiseverboten hat die US-Regierung die Blockade gegen Kuba weiter verschärft. In einer aktuellen Verordnung sind nun den US-Bürgern sowohl Kreuzfahrten als auch Bildungsreisen nach Kuba untersagt. Diese beiden Reisekategorien sind genau diejenigen, die für die meisten Kubareisenden aus den USA die attraktivsten und populärsten sind.

Die Verbote traten bereits einen Tag nach der Verkündigung in Kraft und führten zu immensen Problemen für die Kreuzfahrtunternehmen, Reiseanbieter und Reisenden. Die International Association of Cruise Lines verlautbarte, dass die Reisebeschränkungen ungefähr 800.000 Passagiere betreffen, deren Buchungen bereits geplant oder durchgeführt seien. Ähnliche Restriktionen betreffen auch private Flugzeuge und Boote, denen nun Landungen in Kuba untersagt sind.

Der Sicherheitsberater der Regierung von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, der Kuba mit Nicaragua und Venezuela als Teil einer "Troika der Tyrannei" bezeichnete, sagte, die neue Politik solle der kubanischen Regierung eine wichtige Einnahmequelle vorenthalten. "Die Regierung hat die Kuba-Politik des Präsidenten vorangetrieben, indem sie den 'verschleierten Tourismus' nach Kuba beendet und den Schiffen Beschränkungen auferlegt hat", so Bolton im Kurznachrichtendienst Twitter. "Wir werden weiterhin Maßnahmen ergreifen, um den Zugang des kubanischen Regimes zu US-Dollar einzuschränken."

Für die kubanische Regierung generiert die Kreuzfahrt viele Millionen Dollar pro Jahr an Andockgebühren, Proviant und Treibstoff sowie Zahlungen für Landausflüge. Sie verurteilt die neue Blockadeverschärfung und erinnert daran, dass die seit fast sechs Jahrzehnten bestehende Blockade Schäden und Verluste in Höhe von etwa 933 Milliarden Dollar verursacht hat.

Kritik an den Maßnahmen kommt auch aus den USA sowie von Touristen. So meinte Maria Garcia, eine Besucherin aus Puerto Rico, die mit einer norwegischen Kreuzfahrtlinie in Havanna ankam: "Ich konnte diese Kreuzfahrtreise machen.Trump muss verstehen, dass Menschen in dieses Land kommen wollen, um seine Kultur zu genießen und es kennenzulernen. So wie wir es in jedem anderen Teil der Welt tun würden."

In einer Erklärung der kubanischen Regierung heißt es: "Kuba wird sich nicht einschüchtern lassen und sich nicht von den wesentlichen und dringenden Aufgaben der Entwicklung unserer Wirtschaft und des Aufbaus des Sozialismus ablenken lassen. In enger Zusammenarbeit werden wir in der Lage sein, uns den schwierigsten Widrigkeiten zu stellen. Sie werden nicht in der Lage sein, uns zu ersticken. Sie werden uns nicht aufhalten können."