Argentinien / Politik

Tödliche Schüsse auf Abgeordneten in Argentinien

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Der argentinische Politiker Héctor Olivares ist am vergangenen Sonntag an seinen Schussverletzungen gestorben
Der argentinische Politiker Héctor Olivares ist am vergangenen Sonntag an seinen Schussverletzungen gestorben

Buenos Aires. Der argentinische Politiker Héctor Olivares ist am vergangenen Sonntag an seinen Schussverletzungen im Krankenhaus gestorben. Auf ihn und seinen Berater Miguel Yadón war in der Woche zuvor in der unmittelbaren Umgebung des Kongresses aus einem parkenden Auto geschossen worden. Der 61-jährige Olivares war Abgeordneter für die Provinz La Rioja der Partei Radikale Bürgerunion (UCR), die der Regierungskoalition Cambiemos angehört. Die Behörden schließen inzwischen ein politisches Motiv aus.

Sein Begleiter, der 58-jährige Yadón, der ebenfalls der UCR angehörte, soll das Anschlagsziel gewesen sein. Bislang wurden sechs Verdächtige festgenommen. Nach offiziellen Angaben gehören alle einer kriminellen Bande an. Es handele sich wohl um einen persönlichen Beweggrund, so die Ministerin für öffentliche Sicherheit, Patricia Bullrich, gegenüber der Presse. Grund soll eine angebliche Beziehung Yadóns mit der Tochter eines Verdächtigen sein.

Präsident Mauricio Macri verhängte zwei Tage Staatstrauer und bekundete den Angehörigen per Twitter sein Beileid.

Am Sonntag fanden zugleich die Gouverneurswahlen in der Provinz Córdoba statt. Juan Schiaretti von der peronistischen Partei Partido Justicialista wurde mit knapp 54 Prozent der Wählerstimmen zum dritten Mal in Folge für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Sein Mitstreiter Mario Negri von der UCR, der für Cambiemos antrat, erreichte nur 17 Prozent der Stimmen.

Dies ist die achte Wahlniederlage für die Regierungskoalition in Regionalwahlen in diesem Jahr. Im Oktober 2019 wählen rund 32 Millionen Argentinier einen neuen Präsidenten. Nach der Metropoloregion und Provinz Buenos Aires ist Córdoba die zweitgrößte Provinz mit 2,9 Millionen Wahlberechtigten. Das Wahlergebnis wird auch deswegen als Verlust des Rückhalts für die Politik des Präsidenten gewertet, da die Wähler in Córdoba 2015 dem damaligen Kandidaten Macri in den Präsidentschaftswahlen über 53 Prozent der Stimmen in der ersten Runde und über 71 Prozent der Stimmen in der Stichwahl gegeben hatten.

Schiaretti gehört dem Wahlbündnis Alternativa Federal an, das verschiedene Vertreter des rechten Flügels des Peronismus vereint. Christina Fernández hat ihre Kandidatur für das links-peronistische Bündnis Unidad Ciudadana noch nicht offiziell bekanntgegeben. Bis zum 22. Juni haben alle Parteien Zeit, ihre Kandidaten für das höchste Amt zu bestimmen.