El Niño: Dürre in Mittelamerika begünstigt Schädlinge

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Die Dürre in Mittelamerika bedroht die Ernährungssicherheit
Die Dürre in Mittelamerika bedroht die Ernährungssicherheit

San Salvador. Die anhaltende Dürre in Mittelamerika wird wahrscheinlich zu einem Anstieg der Schädlinge in Agrarkulturen der Region führen, warnt die lateinamerikanische Landwirtschaftsorganisation Oirsa in einer Studie. Nach Schätzungen der Organisation begünstigt die Niederschlagsprognose für den Zeitraum von Mai bis Juli die Verbreitung der gelben Blattlaus in der Sorghumhirse und im Mais sowie der weißen Fliege und anderer Schädlinge in Bohnenkulturen.

Diese Situation wird sich auf die meisten Gebiete von Honduras, El Salvador und Costa Rica, Belize, Nord-Guatemala, den Pazifikraum Nicaraguas und die Azuero-Halbinsel in Panama auswirken.

Meteorologische Dienste in Mittelamerika haben drei Monate unterdurchschnittliche Niederschläge aufgrund der Auswirkungen des Wetterphänomens El Niño prognostiziert. In diesem Zusammenhang kommt es zu Temperaturschwankungen in den Gewässern des Pazifischen Ozeans, was teilweise heftige Auswirkungen auf die Verteilung der Niederschläge hat.

Angesichts dieser Situation empfiehlt die Oirsa den Landwirten, die Schädlingsüberwachung zu verstärken, Böden zu desinfizieren und Bewässerungssysteme einzuführen.

Hauptaufgabe der Oirsa ist es, die regionalen Ministerien für Landwirtschaft und Viehzucht bei Programmen zum Schutz der Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Handelserleichterung zu unterstützen.

In Zentralamerika sorgt El Niño für extreme Trockenheit, während es in Südamerika bereits zu massiven Überschwemmungen kam. 2,2 Millionen Menschen haben in El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua ihre Ernten verloren und 1,4 Millionen Menschen hängen nun direkt von internationaler Hilfe ab. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) fordert daher bereits, einen Hilfsfonds einzurichten.

El Niño wird auf die Erwärmung des pazifischen Ozeans zurückgeführt. Unter der Erderwärmung leiden unmittelbar die vom Klima abhängigen Landwirte in den armen Regionen der Welt. Laut Prognosen der FAO kann das Phänomen in Mittelamerika noch bis Oktober andauern.