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Brasilien: Präsidentensohn trifft ultrarechte Regierungsvertreter in Europa

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Eduardo Bolsonaro mit Italiens Innenminister und stellvertretendem Ministerpräsidenten, Matteo Salvini, in Mailand
Eduardo Bolsonaro mit Italiens Innenminister und stellvertretendem Ministerpräsidenten, Matteo Salvini, in Mailand

Mailand/Budapest. Eduardo Bolsonaro, Abgeordneter der rechtsextremen "Sozialliberalen Partei" (Partido Social Liberal, PSL) in São Paulo und Vorstand des Ausschusses für auswärtige Beziehungen der Abgeordnetenkammer, hat sich in der vergangenen Woche mit zwei Vertretern rechter Regierungen in Europa getroffen. Der Sohn des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro besuchte sowohl Staatschef Viktor Orbán in Ungarn als auch den Innenminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Italiens, Matteo Salvini.

Bolsonaro sagte über seinen Aufenthalt in Ungarn, er habe von Orbán etwas über die Kultur und den "Umgang mit der Presse ohne politische Korrektheit" gelernt. Bei dem Treffen sei es um wirtschaftliche Fragen, um den "Schutz der christlichen Werte" und um eine Intensivierung der außenpolitischen Zusammenarbeit gegangen. Beide Länder weisen den UN-Flüchtlingspakt zurück und betonen, dass "christliche Politik" moderne Nationalstaaten bestimmen sollte. Ungarn bot Brasilien zudem Stipendien für Studierende an, des Weiteren wolle man den Handel im Agrarbereich vorantreiben. Bolsonaro erwähnte zudem den ungarisch-amerikanischen Milliardär George Soros, der Bürgerrechtsorganisationen, Bildungseinrichtungen und politische Aktivisten finanziell unterstützt und als Orbáns größter Feind gilt. "Auch wir mögen George Soros nicht. Der Milliardär finanziert Bewegungen, die sich der westlichen Kultur widersetzen, zum Beispiel beim Thema Abtreibung", sagte der Parlamentarier.

Bei seinem Italien-Besuch lobte Eduardo Bolsonaro Matteo Salvini von der ultrarechten Partei Lega Nord nach seinem etwa vierstündigen Gespräch mit ihm. Er sei "einer der Menschen, der die auf der ganzen Welt stattfindende rechte Bewegung am besten repräsentiert". Salvini dankte der brasilianischen Regierung und forderte bei der Gelegenheit die Brasilianer dazu auf, ihren Angehörigen in Italien die Lega-Partei für die anstehenden Europawahlen zu empfehlen.

Bolsonaro hatte im vergangenen Dezember den ersten konservativen Gipfel der Amerikas veranstaltet, als Gegenpol zum São Paulo Forum, das seit 1990 linke Parteien und Organisationen zusammenbringt. Vertreter verschiedener Länder waren bei dem Treffen anwesend, darunter aus den USA, Ungarn, Chile, Kolumbien und Paraguay.