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Brasilien: Dammbruch in Rondonia, höchste Alarmstufe in Minas Gerais

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In Brasilien sind viele Staudämme vom Einbruch bedroht, wie am Samstag im Bundesstaat Rondonia
In Brasilien sind viele Staudämme vom Einbruch bedroht, wie am Samstag im Bundesstaat Rondonia

Ariquemes. Nach Berichten über den bevorstehenden Zusammenbruch eines Staudamms im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais ist auch im nordbrasilianischen Rondonia in der Gemeinde Ariquemes ein Damm gebrochen. Opfer sollen bisher keine zu beklagen sein, wie die örtliche Regierung bestätigte. Nach vorläufigen Informationen des Umweltministeriums in Rondonia hatte nach heftigen Regenfällen eine Flutwelle mit Ton und Schlamm ein Staubecken erreicht, woraufhin ein Damm brach.

Mehrere hundert Personen sind von der Umgebung abgeschnitten, Brücken eingestürzt. Trotz des Bruchs des Stauwerkdamms, der seit circa 30 Jahren nicht in Benutzung war, soll es bisher kein Risiko für die umliegenden Bewohner durch Schwermetalle geben. Eine Einsatzgruppe aus Mitarbeitern der Bundesregierung und Dienstleistern des Brasilianischen Instituts für Umweltschutz und natürliche Ressourcen (Ibama) wurde zusammengestellt, um die Auswirkungen zu evaluieren.

Zuvor hatten die örtlichen Behörden im Bundesstaat Minas Gerais die Alarmbereitschaft aufgrund des Einsturzrisikos einer Stauanlage, die dem Bergbaukonzern Vale gehört, erhöht. Die anliegenden Bewohner des Bergbaus Sul Superior waren schon am 8. Februar als präventive Sicherheitsmaßnahme evakuiert worden. Am 29. März erreichte das Risiko die höchste Alarmstufe 3 des kurz bevorstehenden Kollapses, der die Sirenen auslöste.

Bereits im Januar dieses Jahres war es zu einem Dammbruch in Brumadinho (Minas Gerais) gekommen. Mehr als 200 Menschen verloren ihr Leben, weitere 100 gelten als verschwunden. Auch hier ist Vale der Besitzer. Fehlende Alarmsysteme verschlimmerten die Situation für die Bevölkerung zusätzlich. Nach der Tragödie erhielt der Konzern Geldstrafen in Millionenhöhe. Das Ministerium von Minas Gerais hatte das Einfrieren der Vermögenswerte erreicht, um die Schadensersatzzahlungen an die Bewohner zu gewährleisten.

Die Geschichte der Überflutungen von Dämmen des Vale-Konzerns wiederholt sich. Im Jahr 2015 hatte die Katastrophe der Mine von Samarco, ebenfalls ein Projekt von Vale, verheerende Folgen für Umwelt und Bevölkerung und hinterließ 19 Todesopfer.