Britisches Thronfolgerpaar auf Karibikreise

grossbritannien_barbados_prince_of_wales_beuch.jpg

Der Prinz und die Herzogin von Cornwall trafen unter anderem mit der Gouverneurin von Barbados, Sandra Mason, zusammen
Der Prinz und die Herzogin von Cornwall trafen unter anderem mit der Gouverneurin von Barbados, Sandra Mason, zusammen

Bridgetown et.al. Die Herzogin von Cornwall und der Prinz von Wales befinden sich derzeit auf einer Karibikreise. Die beiden Adligen besuchen innerhalb von elf Tagen sechs Karibiknationen, darunter Kuba. Zunächst führte die Reise nach Barbados, Grenada, St. Lucia, Saint Kitts und Nevis sowie St. Vincent und die Grenadinen. Als letzte Station besuchen Herzogin Camilla und Prinz Charles dann als erste Mitglieder der britischen königlichen Familie überhaupt das sozialistische Kuba. Themen der politischen Treffen sind unter anderem Umweltaspekte der Karibik.

Wie der konservative britische Daily Telegraph berichtet, ist einer der Gründe für die Reise der stärker werdende Republikanismus in der Karibikregion. Zuletzt hatte der damalige barbadische Premierminister Freundel Stuart im Jahr 2015 erklärt, dass Barbados zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Republik werden wird. Darauf folgten jedoch keine konkreten Aktionen. Im Jahr 2018 wurde Stuarts Demokratische Partei in den Parlamentswahlen abgewählt. Die seitdem regierende barbadische Arbeiterpartei ist aber ebenso republikanisch.

Von den 53 Staaten des Commonwealth-Staatenbundes sind derzeit 31 Republiken, darunter Staaten wie Dominica sowie Trinidad und Tobago. Die Mehrheit der unabhängigen Karibikstaaten sind derzeit so genannte Commonwealth Realms, das heißt souveräne Staaten mit der britischen Königin als Staatsoberhaupt. In jedem einzelnen Fall wird die britische Monarchin durch einen ausschließlich mit repräsentativen Funktionen ausgestatteten Generalgouverneur vertreten. Sieben der 13 unabhängigen Karibikstaaten und Belize sind konstitutionelle Monarchien nach diesem Modell.

Offizieller Anlass für die Reise ist die Ernennung von Prinz Charles zum nächsten Commonwealth-Oberhaupt. Beim 25. Treffen der Commonwealth-Regierungschefs vor einem Jahr einigten sie sich diese darauf, dass der derzeitige Prinz von Wales diesen Posten übernehmen soll. Bisher hatten George VI von 1949 bis 1952 und Elizabeth II seit 1952 diesen Posten inne. Die Führung des Staatenbundes ist aber nicht per Amt an den britischen Thron gekoppelt. Prinz Charles ist der wahrscheinliche Thronfolger der derzeitigen britischen Königin.