Verbundenheit beim Alba- Gipfeltreffen in Havanna

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Der 16. Alba-Gipfel fand in Kubas Hauptstadt Havanna statt
Der 16. Alba-Gipfel fand in Kubas Hauptstadt Havanna statt

Havanna. Ende der Woche hat in der kubanischen Hauptstadt das 16. Alba-Gipfeltreffen stattgefunden. Vor genau 14 Jahren wurde die "Bolivarische Allianz der Völker unseres Amerikas - Handelsvertrag der Völker“ (Alba-TCP) auf Anregung der damaligen Staatschefs von Kuba und Venezuela, Fidel Castro und Hugo Chávez gegründet. Sie war als Alternative zu der damals von den USA geplanten Amerikanischen Freihandelszone initiiert worden, die von sozialen und politischen Bewegungen auf dem gesamten Subkontinent abgelehnt wurde.

Alba setzt sich seither für die politische, soziale und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten ein, um deren Entwicklung zu unterstützen sowie "die Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Identität der Völker Lateinamerikas und der Karibik zu verteidigen". Mit zahlreichen Sozialprogrammen vor allem im Gesundheits- und Bildungsbereich profitierten die Völker der Mitgliedsstaaten von dieser Süd-Süd-Kooperation.

Staatschefs und Vertreter von Kuba, Bolivien, Ecuador, Nicaragua, Dominica, Antigua und Barbuda, Saint Vincent und die Grenadinen, Saint Kitts und Nevis, Grenada und Venezuela waren beim Gipfel in Havanna anwesend. Kubas Präsident Miguel Diaz-Canel betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung von Alba für die regionale Integration und lehnte gleichzeitig die US-Wirtschaftsblockaden ab, die gegen mehrere Nationen in Lateinamerika verhängt wurden. "Wir müssen uns ständig auf den Aufbau, die Stärkung und die Verteidigung der Einheit konzentrieren. Dies ist unser wertvollstes Gut", so Díaz-Canel.

Boliviens Präsident Evo Morales sprach über die neuen Formen des Imperialismus und des Interventionismus der USA und der lokalen Oligarchien: "Heute gibt es keine Staatsstreiche oder Militärdiktaturen wie früher. Für die Regierungen, die souveräne Staaten und die Freiheit ihrer Völker garantieren und für ihre Präsidenten sind es nun eine andere Art von Schlägen: durch Gerichte oder Parlamente, und dies ist ein neues Instrumentarium des Imperiums, um die Alba-Länder in ihrer Entwicklung zu hemmen."

Auch der nicaraguanische Staatschef Daniel Ortega prangerte die aggressive Politik der USA gegen fortschrittliche Regierungen in der Region an. Das Alba-Bündnis sei "ein Ausdruck des Kampfes um das Leben, um den Frieden unserer Völker."  Er betonte zudem, dass der Kapitalismus nicht an Solidarität glaube, da es sich "von Natur aus um ein System handelt, das auf Egoismus" basiere. "Wegen dieser Haltung tut es alles, um zu horten, zu dominieren und zu expandieren, sie töten sich sogar gegenseitig, wir können nichts anderes erwarten". Er fügte hinzu: "Sklaverei wird durch die Tyrannei des globalen Kapitalismus auferlegt. Und es gibt andere Formen der Sklaverei, weshalb die Menschheit mit so vielen Konflikten konfrontiert ist, denn der Reichtum ist bei Wenigen konzentriert während sich die Armut vermehrt."

In anderen Hauptstädten weltweit gab es parallel Veranstaltungen, in denen die Errungenschaften des Regionalbündnisses dargestellt und gewürdigt sowie die aktuellen Herausforderungen diskutiert wurden. So fanden sich in Berlin mehrere Botschafter, Botschaftsmitarbeiter sowie Landsleute und Freunde verschiedener Alba-Mitgliedsstaaten zusammen.