Spannungen an Grenze zwischen Argentinien und Bolivien

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Um den Ort La Quiaca in der nördlichen argentinischen Region Jujuy kommt es wegen einer erhöhten Militärpräsenz momentan zu Spannungen mit Bolivien
Um den Ort La Quiaca in der nördlichen argentinischen Region Jujuy kommt es wegen einer erhöhten Militärpräsenz momentan zu Spannungen mit Bolivien

La Paz/Buenos Aires. Zwischen den beiden südamerikanischen Staaten Argentinien und Bolivien ist es in der vergangenen Woche zu diplomatischen Spannungen aufgrund erhöhter Militärpräsenz im Grenzgebiet beider Länder gekommen. Der bolivianische Präsident, Evo Morales, warf der argentinischen Regierung vor, eine Militärbasis in der grenznahen Stadt La Quiaca errichten zu wollen. Aus Buenos Aires wurde dies zwar umgehend dementiert, jedoch räumte man den Beginn einer Operation zur Stärkung der inneren Sicherheit ein, die der Bekämpfung des Drogen- und Menschenhandels dienen soll und die auch eine erhöhte Militärpräsenz in La Quiaca mit sich bringe.

Am 17. August startete dort demnach die Operation Nordintegration, die an der gesamten Nordgrenze Argentiniens bis nach Puerto Iguazú im Westen stattfinden soll. Zur Unterstützung der regionalen Sicherheitskräfte wurden dafür 500 Soldaten entsandt. Bis Ende des Jahres soll die Zahl auf 3.000 ansteigen. Zum Beginn der Operation war auch Präsident Mauricio Macri anwesend.

Der argentinische Botschafter in Bolivien, Normando Álvarez, erklärte dann vergangenen Freitag in einer Pressekonferenz zu den Vorwürfen Morales' über die sich erhöhende Militärpräsenz, dass nie die Absicht bestand, eine Militärbasis in der Grenzregion zu Bolivien zu errichten. Tags zuvor hatte er jedoch vor Pressevertretern noch eingeräumt, dass man im 70 Kilometer entfernten Abra Pampa in der Provinz Jujuy eine von den USA unterstütze Militärbasis errichten wolle. Eine dortige Stationierung von US-Truppen wies er allerdings zurück.

Morales sieht dies als Provokation und vermutet beim gesamten Vorgehen eine strategische Unterstützung der USA und der Nato. Er sei "nicht einverstanden mit der Militarisierung der Grenzregion". Man wolle Bolivien "einschüchtern, sie versuchen uns Angst zu machen". Dies werde aber nicht gelingen. Von argentinischer Seite wurde erklärt, dass die Militärpräsenz von nationalem Interesse sei und lediglich der Bekämpfung von Kriminalität diene. Man pflege gute Beziehungen zu seinen Nachbarn, so auch zu Bolivien.