Mexiko / Menschenrechte

Gewalt in Mexiko nimmt weiter zu

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Protest gegen die zunehmende Gewalt in Mexiko
Protest gegen die zunehmende Gewalt in Mexiko

Mexiko-Stadt. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind in Mexiko 28.886 Bürger Opfer von Tötungsdelikten geworden. Dies geht aus einem Bericht des Sekretariats des Exekutivorgans für Nationale Sicherheit in Mexiko (SESNSP) hervor. Davon waren 18.994 vorsätzliche und 9.892 fahrlässige Tötungen. Im Juli 2018 wurden mit 4.398 Fällen die meisten Morde im bisherigen Jahresverlauf registriert. Im Vergleich mit den ersten sieben Monaten 2017, als 14.218 vorsätzliche Tötungen gezählt wurden, ist die Anzahl der Morde im ersten halben Jahr 2018 damit deutlich höher. 

Auf Bundesebene steht der Bundesstaat Guanajuato mit 1.835 registrierten vorsätzlichen Tötungen an erster Stelle, gefolgt von Guerrero mit 1.522 und Estado de México mit 1.462 Fällen. Die Bundesstaaten, in denen die wenigsten Fälle registriert wurden, sind Yucatán mit 30, Campeche mit 37 und Aguascalientes mit 49 Morden.

Laut dem SESNSP-Bericht sind in den ersten sieben Monaten 2018 zudem 484 Morde an Frauen in ganz Mexiko registriert worden. In den Monaten April und Juli waren es 78, das sind bis jetzt die gewalttätigsten Monate des Jahres, was geschlechtsspezifische Gewalt betrifft. Von Januar bis Juli 2018 hat der Bundesstaat Estado de México 54 Morde an Frauen festgestellt, in Nuevo León sind 37 und in Sinaloa 30 Fälle dokumentiert worden.

Mexiko erlebt seit Beginn des Krieges gegen die organisierte Kriminalität im Jahr 2006 immer weiter zunehmende Gewalt. Die meisten Opfer standen im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen kriminellen Gruppen, die um die Kontrolle der Routen für den Schmuggel von Drogen konkurrieren, so der Bericht. 

Das Sekretariat des Exekutivorgans für Nationale Sicherheit in Mexiko (SESNSP) hat in seinem diesjährigen Bericht außerdem die Anzahl der Todesopfer durch Abtreibungen veröffentlicht. Demzufolge sind in den ersten sieben Monaten 2018 309 Todesfälle aufgrund illegaler, medizinisch nicht korrekt durchgeführter Abtreibungen dokumentiert worden. In 31 der 32 mexikanischen Bundesstaaten ist Abtreiben nur im Fall von Vergewaltigung oder bei unmittelbarer Gefahr für das Leben der Frau erlaubt. Mexiko-Stadt ist seit 2007 der einzige Bundesstaat, in dem Schwangerschaftsabbrüche legal sind.

Das SESNSP dokumentiert in seinem Bericht auch Fälle von Entführungen, Menschenhandel und Erpressungen mit Todesfolge. Demnach sind von Januar bis Juli 2018 172.185 Personen im ganzen Land ums Leben gekommen.