Bolivien / Soziales

Bolivien: Regierung investiert in Gesundheitsversorgung

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Boliviens Gesundheitsminister Rodolfo Rocabado berichtete über die staatlichen Investitionen in den Gesundheitssektor
Boliviens Gesundheitsminister Rodolfo Rocabado berichtete über die staatlichen Investitionen in den Gesundheitssektor

La Paz. Der bolivianische Gesundheitsminister Rodolfo Rocabado hat am 8. Juli in einem Interview im staatlichen Fernsehen erklärt, dass die Regierungsinvestitionen im Gesundheitssektor in den letzten zwölf Jahren um fast das Siebenfache angestiegen sind. Dank der aktuellen Regierungspolitik erreiche die grundlegende medizinische Versorgung auch entlegene Regionen, in denen es zuvor keine Gesundheitsprogramme gab. Davon profitiere ein Großteil der bolivianischen Bevölkerung.

Rocabado zufolge beliefen sich die Staatsausgaben im Gesundheitsbereich im Jahr 2005 vor dem Regierungsantritt von Evo Morales auf 362 Millionen US-Dollar, wohingegen sie im Jahr 2018 mehr als 2,6 Milliarden US-Dollar betragen. Damit sind die aktuellen Ausgaben für den Gesundheitssektor sieben Mal so hoch wie noch vor zwölf Jahren. Durch die Einrichtung von 1.032 neuen Gesundheitszentren zwischen 2006 und 2017 konnte deren Gesamtanzahl um 37 Prozent gesteigert werden. Im Moment würden 1,7 Milliarden US-Dollar in den Neubau von 49 modernen Krankenhäusern investiert, wovon vier mit Forschungskapazitäten ausgestattet werden sollen. Neben der Verbesserung der Infrastruktur würden die Staatsfinanzen für technische Ausrüstung und die Weiterbildung des Personals der Gesundheitszentren ausgegeben. Im Moment befinden sich Auszubildende in Kuba, Mexiko, Russland, Brasilien und Argentinien, die als hoch qualifiziertes Personal nach Bolivien zurückkehren werden.

Ein Schwerpunkt ist das Department La Paz, wo in den nächsten Jahren 2,9 Milliarden US-Dollar investiert werden sollen, darunter in ein hochmodernes Krankenhaus mit neuester Technologie und ein Klinikum der öffentlichen Universität Mayor de San Andrés (UMSA). Geplant ist darüber hinaus eine Kinderklinik in der größten Stadt des Landes, El Alto.

Laut dem Gesundheitsbericht 2017 für Amerika der Weltgesundheitsorganisation (WHO) investiert Bolivien 6,7 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in den Gesundheitssektor und liegt damit über den Empfehlungen der WHO von sechs Prozent. Laut Präsident Morales sind diese Ausgaben nur aufgrund der Nationalisierung der Rohstoffe und der Wiederaneignung strategischer Wirtschaftsbereiche aus den Händen transnationaler Konzerne möglich.