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Opposition gegen Trumps Kubapolitik in USA

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Unter Kubanern in den USA hofft man weiter auf ein Ende der Blockadepolitik
Unter Kubanern in den USA hofft man weiter auf ein Ende der Blockadepolitik

Miami/Washington. In den USA nehmen die Aktivitäten gegen die einseitige und aggressive Politik der Regierung von Präsident Donald Trump gegen Kuba zu. So wurde zu Beginn dieser Woche in Miami das Ende der US-Blockade gegen Kuba gefordert. Das Bündnis Martiana Alliance, das verschiedene Organisationen kubanischer Emigranten in Florida vernetzt, hat damit zu einem neuen Protest gegen die US-Blockade aufgerufen. Zudem wurde auch eine vollständige Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern wie auch ein Ende der Reisebeschränkungen für US-Amerikaner für Kuba gefordert.

Zu diesem Zweck veranstalteet die Martiana Alliance eine Auto-Karawane entlang wichtiger Straßen in Miami. "Wir können nicht tatenlos zusehen, während unsere Familien und der Rest des kubanischen Volkes die Konsequenzen dieser grausamen und willkürlichen Politik durch die Regierung von Präsident Donald Trump erleiden", sagte Andres Gomez, nationaler Koordinator der Antonio Maceo Brigade, ein Mitglied der Martiana Alliance.

Bereits im März war eine ähnliche, zweistündige Karawane in Miami durchgeführt worden. "Damals gab es keine Provokationen von rechten und anti-kubanischen Gruppen gegen unsere Autos und wir fühlten die positive Unterstützung von vielen Menschen während der Tour", sagte Damien Diaz, Präsident der Martiana Alliance. "Wir haben sogar Rufe wie "Long Live Cuba" und "Lang lebe die Revolution!" gehört, während wir die geschäftigen Alleen im Südwesten und in der Nähe der Universität von Miami entlang fuhren." Bei früheren Demonstrationen und öffentlichen Aktivitäten gegen die Kubapolitik der US-Regierungen war es sehr häufig zu Provokationen und sogar Anschlägen und Angriffen extremistischer Gruppen und Personen gekommen. Dass solche Demonstrationen inzwischen meist friedlich verlaufen, lässt auf eine zunehmende Entspannung der Situation und einen Abbau der Feindschaft gegen Kuba schließen.

Auch in anderen Bereichen laufen in den USA Bemühungen für eine Verbesserung der Beziehungen zu Kuba. So wurden kürzlich auf Betreiben der US-Lobby-Organisation "Engage Cuba" wieder Fördermöglichkeiten der bilateralen Beziehungen im Bereich Landwirtschaft und Wirtschaft auf hoher politischer Ebene diskutiert. Dabei sagte der Abgeordnete Roger Marshall aus Kansas: "Mit einem offenen Markt für Kuba könnte Kansas einen zusätzlichen Umsatz von 55 Millionen Dollar erzielen. Während wir unsere Handelsgeschäfte neu verhandeln, haben wir einen Markt von zwei Milliarden Dollar direkt vor unserer Nase. Es ist an der Zeit, diese für beide Seiten vorteilhafte wirtschaftliche Chance zu unterstützen. Durch die Führung im Kongress und durch Diskussionen wie diesen Runden Tisch werden wir beginnen, diese dauerhaften Veränderungen vorzunehmen."

Zudem fand vor einem Monat in Havanna ein Treffen des einflussreichen US-Senators Jeff Flake und des früheren CEO von Google, Eric Schmidt, mit dem kubanischen Präsidenten Miguel Díaz-Canel statt. Dabei ging es um Verbesserungen der Internetverbindungen in Kuba. Flake äußerte sich hernach sehr positiv und meinte: "Wir sind hoffnungsvoll, dass wir in der Zukunft mehr Verbindungen, mehr Reisen, mehr Treffen mit Kubanern haben können." Dies dürfte allerdings in der Ära Trump nicht sehr aussichtsreich sein.