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Kuba übernimmt Cepal-Präsidentschaft

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Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel bei seiner Rede zur Übernahme der Cepal-Präsidentschaft in Havanna, Kuba
Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel bei seiner Rede zur Übernahme der Cepal-Präsidentschaft in Havanna, Kuba

Havanna. Das sozialistische Kuba hat die zweijährige Präsidentschaft der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) inne. Präsident Miguel Díaz-Canel übernahm den zweijährigen Vorsitz des Gremiums der Vereinten Nationen, dessen Tagung am 8. Mai in Havanna stattfand. Ebenfalls zu Gast war UN-Generalsekretär António Guterres, der zu einem mehrtägigen Staatsbesuch auf der Insel weilte und dabei auch auf den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei, Raúl Castro, traf.

"Wir fühlen uns geehrt in Kuba zu sein, bei diesem noblen Volk, das sein eigenes Schicksal in die Hand nimmt", sagte Alicia Bárcena, die Exekutivsekretärin der Cepal. Kuba sei ein wichtiger Partner in der globalen Süd-Süd-Kooperation und gleichzeitig ein Beispiel für Gleichheit und Gerechtigkeit in Lateinamerika, der Region mit der größten sozialen Ungleichheit der Erde. In ihrer Rede zur Eröffnung der 37. Tagung der Kommission verurteilte Bárcea auch die anhaltende Wirtschaftsblockade der USA gegen Kuba, deren Schaden von dem UN-Gremium auf 130 Milliarden US-Dollar geschätzt werden. Das US-Embargo habe die Wirtschaftsstruktur des Landes "entscheidend geprägt".

Ähnliche Töne schlug auch UN-Generalsekretär Guterres an, der vor der Tagung einen zweitägigen Staatsbesuch auf der Insel absolvierte. Die Restaurierung der Altstadt Havannas trotz der US-Blockade sei ein "Geschenk des kubanischen Volks an die Welt", sagte der 69-jährige bei einem Rundgang mit dem Stadthistoriker Eusebio Leal.

Kubas Staats- und Regierungschef Miguel Díaz-Canel würdigte in seine Eröffnungsrede indes die Rolle der Cepal als "Referenz des wirtschaftlichen und sozialen Wissens" in der Region. Das 1948 gegründete Gremium, das aus 45 Mitgliedsstaaten besteht, leiste einen progressiven Beitrag bei der Integration und Forschung zur sozialen Frage in der Region. Díaz-Canel betonte in seiner Rede die wichtige Rolle von Informationstechnologien und Bildung für die Entwicklung. Um die Schere zwischen "denen, die haben und denen die nichts haben" zu reduzieren sei es von fundamentaler Bedeutung den Unterschied zwischen "denen, die wissen, und denen die nicht wissen" aufzuheben. Während der zweieinhalbjährigen Präsidentschaft des Gremiums wolle Kuba vor allem Akzente beim Thema der sozialen Gleichheit in der Region sowie der nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung setzen. Derzeit arbeite die Regierung einen nationalen Plan für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Kubas bis 2030 aus, sagte er.