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Todesschüsse auf Mexikaner: US-Grenzschutzbeamter von Mordvorwurf freigesprochen

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Der US-Grenzschutzbeamte Lonnie Swartz (links) hat den 16-jährigen Mexikaner José Antonio Elena Rodríguez erschossen
Der US-Grenzschutzbeamte Lonnie Swartz (links) hat den 16-jährigen Mexikaner José Antonio Elena Rodríguez erschossen

Tucson, USA. Ein Bundesrichter in Tucson im US-Bundesstaat Arizona hat den Grenzschutzbeamten Lonnie Swartz vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Vor sechs Jahren hatte Swartz den 16-jährigen Mexikaner José Antonio Elena Rodríguez erschossen. Der Jugendliche war unbewaffnet nahe der Stadt Nogales im mexikanischen Bundesstaat Sonora unterwegs, als Swartz von der US-amerikanischen Seite durch den Grenzzaun auf ihn schoss. Die Autopsie ergab, dass Elena Rodríguez von zehn Schüssen getroffen wurde, zwei in den Kopf und acht in den Rücken.

Swartz gab an, es seien Steine auf ihn und seine Kollegen geworfen worden und er habe Angst um sein Leben gehabt. Er gab zu, insgesamt 16 Schüsse abgefeuert zu haben.

Am 23. April wurde Swartz schließlich vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Zudem konnte sich die Jury nicht auf ein Urteil hinsichtlich zweier weiterer Tatvorwürfe - Totschlag und fahrlässige Tötung - einigen. Damit ist ein erneuter Prozess möglich und die Staatsanwaltschaft erwägt, Swartz erneut anzuklagen.

Nach dem Urteil zogen Demonstranten vom Gerichtssaal ins Zentrum von Tucson und blockierten dort mehrere zentrale Kreuzungen. Während des gesamten Prozesses waren die Mutter und die Großmutter von Elena Rodríguez im Gerichtssaal anwesend.

Zu der Urteilsverkündung waren auch mehrere Kollegen von Swartz gekommen, darunter der örtliche Chef der Grenzschutzbehörde, Art Del Cueto. Er zeigte sich zufrieden mit dem Urteil und erklärte: "Der Gerechtigkeit wurde genüge getan."