Mexiko: Karawane der Migranten erreicht Grenze zu den USA

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Die Karawane der Migranten startete am 25. März im mexikanischen Tapachula an der Grenze zu Guatemala und erreichte jetzt die US-Grenze
Die Karawane der Migranten startete am 25. März im mexikanischen Tapachula an der Grenze zu Guatemala und erreichte jetzt die US-Grenze

Tijuana. Nach einem Monat der Reise hat die Karawane der Migranten ihr Ziel erreicht. Aufgebrochen war sie vom mexikanischen Tapachula an der Grenze zu Guatemala am 25. März. Im Laufe der Zeit wuchs der Zug auf bis zu 1.500 Teilnehmer aus Nicaragua, Guatemala, El Salvador und mehrheitlich aus Honduras an. Über den Bundesstaat Oaxaca zog die Karawane zum letzten offiziellen Zwischenstopp in Mexiko-Stadt und dort in einem Demonstrationszug vom Monument der Unabhängigkeit zur Botschaft der USA.

Seit 2010 ziehen jedes Jahr in der Osterwoche zentralamerikanische Migranten aus Südmexiko an die Grenze zu den USA, wobei sie von einem Netzwerk aus Helfern begleitet und unterstützt werden. Der Zug möchte sich so vor Übergriffen durch die mexikanische Polizei und Kriminelle schützen. Gleichzeitig wird für die Rechte von Migranten demonstriert und auf die Situation in den Herkunftsländern aufmerksam gemacht. Guatemala, El Salvador und Honduras werden von Ganggewalt geplagt und auch nach dem Ende der durch die USA unterstützten Diktaturen ist der Alltag durch Armut geprägt.

In Bussen sind nun einige Hundert Teilnehmer in Tijuana angekommen. Dort haben unterstützende Organisationen wie Movimiento Juventud 2.000 Unterkünfte bereitgestellt. Mit ihren Kindern ist zum Beispiel María Agüinar aus Guatemala angekommen. Als Grund, das Land zu verlassen gibt sie an, dass ihr als Mutter nichts anderes im Sinn stehe, als "das Wohl ihrer Kinder zu sehen, sie leben zu sehen, sie aufwachsen zu sehen". Nach Guatemala wolle sie auf keinen Fall zurückkehren. Bryan Claros, 20 Jahre aus El Salvador, sagt, dass er auf Grund von Todesdrohungen durch Gangmitglieder geflohen sei. Anders als teilweise durch Medien berichtet, seien nicht alle Kreuzwegler auf dem Weg nach Tijuana um dort Asyl in den USA zu beantragen. Einige hätten entschieden den Weg durch die Wüste zu nehmen. Andere wollten in Mexiko bleiben.

Die Migrantenkarawane hat zu harschen Reaktionen der US-Regierung geführt. Präsident Donald Trump drohte die Entwicklungshilfe für Honduras einzustellen und kündigte als "Reaktion auf die Untätigkeit" der mexikanischen Regierung die Stationierung von Nationalgardisten an der Grenze an, bis die von ihm versprochene Grenzmauer fertiggestellt ist.  Auch rechte US-Medien wie Fox News bezeichneten die Karawane als "Gefahr für die nationale Sicherheit" und attackierten Mexikos Regierung. Diese  wiederum hatte erklärt, dass der Kreuzweg der Migranten eine "öffentliche Demonstration" darstelle, die "versucht auf das Phänomen der Migration und die Wichtigkeit der Achtung der Rechte der zentralamerikanischen Migranten aufmerksam zu machen".