Honduras / Soziales

Proteste gegen Mautgebühren in Honduras

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In Honduras reißen die Proteste gegen die Autobahngebühr nicht ab. Mehrere hundert Lastwagenfahrer blockierten die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Norden und Süden des Landes
In Honduras reißen die Proteste gegen die Autobahngebühr nicht ab. Mehrere hundert Lastwagenfahrer blockierten die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Norden und Süden des Landes

Tegucigalpa. In Honduras haben mehrere hundert Lastwagenfahrer über drei Tage die wichtige Verbindungsstraße CA-5 blockiert, die den Süden des Landes mit dem Norden verbindet. Die Protestaktion des Transportsektors richtete sich gegen die Erhöhung der Mautgebühren, die Ende März durch die honduranische Regierung autorisiert wurde. Durch parkende LKW vor den Mautstellen in Siguatepeque und Zambrano wurde der Lastenverkehr zwischen der Hauptstadt Tegucigalpa und dem Industriezentrum San Pedro Sula gestoppt, PKW konnten die Blockade passieren. Nach Verhandlungen mit der Regierung, bei denen unter anderem eine Subvention von zehn Prozent beim Kauf von Diesel vereinbart wurde, wurde die Protestaktion beendet.

Die Privatisierung von Teilen des honduranischen Straßennetzes, die unter der Regierung von Juan Orlando Hernández vorangetrieben wurde, und die damit verbundene Straßenmaut, wird von breiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt. So wird unter anderem kritisiert, dass die Straßen durch staatliche Mittel gebaut wurden und dass keinerlei mautfreie Alternativrouten existieren. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu vielfältigen Protesten gegen die umstrittene Maut in Honduras, die vom zivilen Ungehorsam bis hin zu gewaltsamen Aktionen gegen die Mautstellen reichten. Im Zuge der Proteste gegen den Wahlbetrug im November 2017 und das  repressive Vorgehen der Regierung Hernández wurden landesweit mehrere Mautstellen durch die aufgebrachte Bevölkerung zerstört.