USA: Pastoren für den Frieden kritisieren Umgang mit Puerto Rico

pastors_for_peace.png

Die Interreligiöse Stiftung für Gemeindeorganisation/Pastoren für den Frieden beging 2017 ihr 50-jähriges Bestehen
Die Interreligiöse Stiftung für Gemeindeorganisation/Pastoren für den Frieden beging 2017 ihr 50-jähriges Bestehen

New York. Die US-amerikanische Menschenrechtsorganisation Pastoren für den Frieden wirft der Regierung von Präsident Donald Trump eine "offensichtliche Vernachlässigung, Rassismus und institutionelle Gewalt" gegenüber den Menschen in Puerto Rico und den Amerikanischen Jungferninseln vor. Ein Solidaritätsaufruf, der Amerika21 vorliegt, kritisiert unter anderem die schleppende Beseitigung der Schäden, die durch die Hurrikane Irma und Maria entstanden sind, sowie eine unzureichende medizinische Betreuung der Betroffenen.

Laut der Organisation bemüht sich die Trump-Regierung kaum um eine bessere ärztliche Versorgung in der Region und hindert sogar Initiativen von Nichtregierungsorganisationen daran, ihre Hilfsprojekte umzusetzen. So wurde ein von der Organisation Akon Lighting Africa des US-Musikproduzenten Akon vorgelegter Plan zur Wiederherstellung der Elektrizität auf der Insel abgelehnt.

Zudem soll das Hospitalschiff der US-Marine, USNS Comfort, während seines 53-tägigen Einsatzes im Durchschnitt lediglich sechs Patienten an Bord behandelt haben. Ausgestattet mit 250 Betten und 800 Besatzungsmitgliedern verursacht die Comfort täglich Fixkosten in Höhe von 180.000 US-Dollar.

Die Pastoren für den Frieden fordern von der US-Regierung eine adäquate Katastrophenhilfeförderung, die Etat-Erhöhung des Gesundheitsförderprogramms für einkommensschwache Gruppen sowie die Annullierung der letzten Steuerreform, nach der Puerto Rico als eine ausländische Jurisdiktion behandelt wird. Die Inselgruppe war 1898 von den USA besetzt worden und hat seit Juli 1952 den Status eines "frei assoziierten Staates der USA".

Die Interreligiöse Stiftung für Gemeindeorganisation/Pastoren für den Frieden (Interreligious Foundation for Community Organization/Pastors for Peace, IFCO) wurde 1967 von Aktivisten verschiedener christlicher Konfessionen und Bewegungen in den USA ins Leben gerufen und versteht sich als eine ökumenische Vereinigung. Sie leistet nach eigenen Angaben technische und ideelle Unterstützung von unterdrückten, ausgebeuteten und verarmten Bevölkerungsgruppen in den USA und weltweit. IFCO versteht sich als Friedens- und Menschenrechtsorganisation und klärt über Themen wie Armut und soziale und ökonomische Gerechtigkeit auf. International bekannt ist sie durch ihre Kuba-USA-Freundschaftskarawane, mit der sie seit 1992 jedes Jahr die US-Blockade gegen Kuba durchbricht.