Attentat auf indigene Organisation in Mexiko fordert drei Tote

codedi_oaxaca_mexiko2018.jpg

Drei Mitglieder des Komitees für die Verteidigung der Indigenen Rechte (Codedi) wurden bei dem Anschlag in Mexiko getötet
Drei Mitglieder des Komitees für die Verteidigung der Indigenen Rechte (Codedi) wurden bei dem Anschlag in Mexiko getötet

Oaxaca. Am Abend des 12. Februar haben Bewaffnete im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca das Feuer auf ein Auto des Komitees für die Verteidigung der Indigenen Rechte (Codedi) eröffnet. Drei Mitglieder der Organisation wurden dabei getötet, deren Gründer Abraham Ramírez Vásquez überlebte das Attentat verletzt. Die Codedi-Vertreter unterbreiteten Stunden vor dem Angriff hohen Funktionären der lokalen Regierung in Oaxaca Stadt ihre sozialen Forderungen und befanden sich auf dem Rückweg in die Region Sierra Sur, als die Attentäter im Bezirk Miahuatlán zuschlugen. Die Organisation machte denn auch in einer ersten Stellungnahme die Regierung des Gouverneurs Alejandro Murat von der Partei der institutionalisierten Revolution (PRI) für den brutalen Akt verantwortlich. Die staatlichen Behörden äußerten sich bislang nicht zu der Tat.

Die Basis von Codedi blockierte am Tag darauf den Flughafen des Touristenorts Huatulco und forderte die Aufklärung des Verbrechens. Dieser Forderung schlossen sich auch zahlreiche soziale Organisationen Mexikos an. Sie sehen in dem Angriff einen "schmutzigen Krieg, der sich im Kontext der Wahlen verschärft". Das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte mit Sitz in Mexiko-Stadt verurteilte seinerseits "den Angriff und die Ermordung der drei Menschenrechtsverteidiger" und forderte die Behörden auf, die Sicherheit der Mitglieder von Codedi zu garantieren. Der beim Attentat verletzte Abraham Ramírez saß ab 2004 sieben Jahre ohne Urteil im Gefängnis ‒ damals auf Betreiben des ehemaligen Gouverneurs José Murat, Vater des aktuellen Gouverneurs Alejandro Murat.

Das Komitee für die Verteidigung der indigenen Rechte ist nach eigenen Angaben in 45 Gemeinden Oaxacas präsent, mit Schwerpunkt im Bezirk Santiago Xanica, wo Codedi in der Vergangenheit auch schon den Bürgermeister stellte. Die Organisation versteht sich als autonom, ohne Zugehörigkeit zu einer politischen Partei und steht dem Nationalen Indigenen Kongress (CNI) nahe. Eines der Projekte von Codedi ist die kollektiv betriebene Finca Alemania, die 2013 von ehemaligen Lohnarbeitern des Landgutes besetzt wurde.