Ecuador / Wirtschaft

Ecuador prüft Beitritt zur Pazifik-Allianz

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Handelsminister Pablo Campana auf dem 1. Handels- und Investitionsforum Ecudador - USA
Handelsminister Pablo Campana auf dem 1. Handels- und Investitionsforum Ecudador - USA

Quito. Die ecuadorianische Regierung unter Präsident Lenín Moreno beabsichtigt, ihre Außenhandelspolitik im Jahr 2018 neu auszurichten, um nationale Produkte und Dienstleistungen besser auf dem Weltmarkt anbieten zu können. Dazu analysiert das Handelsministerium derzeit einen möglichen Beitritt zum Freihandelsbündnis Pazifik-Allianz. Das gab der ecuadorianische Außenhandelsminister Pablo Campana während des ersten Handels- und Investitionsforums Ecuador – USA bekannt, das am 6. Februar in Guayaquil stattfand. Das Handels- und Investitionsforum brachte neben Regierungsvertretern aus beiden Ländern auch Unternehmer und Investoren aus der Privatwirtschaft zusammen. Ziel der Veranstaltung war es, die Geschäftssituation zwischen den USA und Ecuador zu bewerten und ein Handelsabkommen zwischen beiden Ländern zu unterzeichnen.

"Wir prüfen aktuell, der pazifischen Allianz beizutreten. Wir müssen Teil neuer Bündnisse werden und die Beziehungen zu Ländern und Regionen stärken, die sich auf gemeinsame Prinzipien und Werte einigen und die Interessen unseres Landes begünstigen", sagte Minister Pablo Campana. "Neben Gesprächen über den Handel mit den USA, führen wir ebenso Gespräche mit asiatischen Ländern, unter anderem mit Japan, Korea und China, um die Handelsbeziehungen mit der Region auszuweiten." so Campana weiter. Dazu plane er für das Jahr 2018 bis zu zehn Länder zu besuchen, um weltweit neue Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen. Dies sei Teil der Absicht, die "verlorene Zeit" zurückzugewinnen, führte der Minister in Bezug auf die Außenhandelspolitik im vorangegangenen Jahrzehnt aus, die seiner Auffassung nach mit Ausnahme des mit der Europäischen Union (EU) erzielten Handelsabkommens "nicht so produktiv" gewesen sei.

Die Pazifik-Allianz, der Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru angehören, ist neoliberal orientiert und über Freihandelsabkommen eng mit der EU und den USA verbunden. Costa Rica befindet sich im Aufnahmeprozess, Panama soll bald folgen. Ecuador ist bislang assoziiertes Mitglied. Der frühere Präsident des Landes, Rafael Correa, hatte einen Beitritt kategorisch ausgeschlossen. Die Allianz sei ein reines Freihandelsbündnis und ein Anschluss Ecuadors mit seiner "dollarisierten" Wirtschaft wäre "fast selbstmörderisch", so Correa. Die Prinzipien des neoliberalen Verbundes, wie sie in seinem Gründungsvertrag festgehalten sind, würden Ecuador seiner Fähigkeit und der Instrumente berauben, eine autonome Handelspolitik zu entwickeln und die Außenwirtschaft auszugleichen, sagte er 2014 in einem Fernsehinterview. Auch sei das Ziel der Pazifik-Allianz, den Einfluss des Neoliberalismus und der Freihandelspolitik in Lateinamerika wieder zu stärken.