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Mexiko: Angriff auf Karawane indigener Präsidentschaftskandidatin

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Reist durch Mexiko, um die notwendigen Unterschriften für ihre Kandiatur bei den Präsidentschaftswahlen zu erreichen:  María de Jesús Patricio Martínez
Reist durch Mexiko, um die notwendigen Unterschriften für ihre Kandiatur bei den Präsidentschaftswahlen zu erreichen: María de Jesús Patricio Martínez

Tepalcatepec, Michoacán. Am vergangenen Sonntag ist die Karawane der indigenen Präsidentschaftskandidatin, María de Jesús Patricio Martínez, von einer Gruppe schwer bewaffneter Personen angegriffen worden. Der Zwischenfall ereignete sich auf einer Bundesstraße im Bundesstaat Michoacán, wo die als Marichuy bekannte Sprecherin und unabhängige Kandidatin des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) auf ihrer derzeitigen Rundreise durch Mexiko Halt machte. Bei dem Angriff wurde das letzte Fahrzeug der Karawane gestoppt. In dem Auto saßen Journalisten, die die Kampagne begleiteten. Sie wurden bedroht und gezwungen, ihre Kameras und Handys abzugeben.

Der indigene Regierungsrat (CIG) berichtete über den Zwischenfall direkt in den Sozialen Medien. Dabei machte er machte die Regierung für den Überfall verantwortlich. "Das organisierte Verbrechen arbeitet mit der schlechten Regierung zusammen" hieß es in einem Kommuniqué dazu. "Wir prangern an, dass diese feige Attacke in einem Gebiet durchgeführt wurde, das vom organisierten Verbrechen kontrolliert wird, im Kontext eines allgemeinen kapitalistischen Krieges im Bundesstaat Michoacán und in weiteren Staaten des nationalen Territoriums", so der Regierungsrat weiter. Viele nationale und internationale Organisationen solidarisierten sich mit der Karawane und verurteilten den Angriff.

Die Gemeinde Ostula, von wo aus sich die Karawane um Marichuy nach einem Aktionstag auf den Weg machte, kämpft schon lange gegen die steigende Einflussnahme des organisierten Verbrechens in der Region. Die kriminellen Gruppen sind an dem Export des wertvollen Holzes und den Mineralien des indigenen Territoriums interessiert.

Marichuy wird in den kommenden Wochen weiter durch Mexiko reisen. Um im Juli auf dem Wahlzettel zu stehen, benötigt sie gemäß den Vorgaben der nationalen Wahlbehörde bis zum 19. Februar 866.000 Unterschriften aus mindestens 17 der 32 Bundesstaaten. Ihre nächsten Stationen sind Mexiko-Stadt und der Bundesstaat Oaxaca. Mit der Kandidatur einer indigenen Frau versuchen CNG und EZLN, die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung, indigene Bewegungen und unabhängige Organisationen miteinander zu verbinden, um eine Einheit gegen die neoliberale Politik der mexikanischen Regierung zu schaffen.