Ecuador plant 2018 höhere Investionen in Bildung und Gesundheit

Neun Prozent mehr Ausgaben für Hochschulen. Reduzierung des Haushaltsdefizits auch 2018. Weiterhin umfangreiche Sozialprogramme

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Die Staatsausgaben für Bildung sollen für 2018 um neun Prozent steigen
Die Staatsausgaben für Bildung sollen für 2018 um neun Prozent steigen

Quito. Ecuadors Wirtschafts- und Finanzminister, Carlos de la Torre, hat für das Haushaltsjahr 2018 eine Erhöhung der Bildungs- und Gesundheitsausgaben angekündigt. Insgesamt plane die Regierung von Präsident Lenín Moreno dafür 8,64 Milliarden US-Dollar bereitzustellen. Damit werden im kommenden Jahr mehr Mittel für Investitionen in Bildung und Gesundheit aufgewendet als für die Finanzierung der Auslandsschulden, die mit rund 6,46 Milliarden US-Dollar den Staatshaushalt belasten werden. Die öffentliche Investion habe "einen sehr wichtigen, multiplikatorischen Effekt für das Land", erklärte der Minister.

De la Torre zeigte sich davon überzeugt, dass im nächsten Jahr besonders die Universitäten profitieren würden, für die gut 1,21 Milliarden US-Dollar bereitgestellt werden sollen, etwa 100 Millionen US-Dollar mehr als im Jahr 2017.  Der Staatssekretär für Planung und Entwicklung (Senplades), Andrés Mideros, sagte seinerseits, dass für die technische Ausbildung an den Universitäten 103 Millionen US-Dollar investiert würden, um die Anzahl von Studienplätzen auszuweiten und neue Institute aufzubauen. Allerdings wird die Regierung das in der Verfassung verankerte Ziel verfehlen, sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Grundbildung und Abitur zu investieren. Für 2018 wird dieser Anteil 4,34 Prozent betragen.

Die Regierung Moreno forciert ihr initiierte Sozialprogramm "Plan Ternura", das unter anderem die Beseitigung von Unterernährung bei Kleinstkindern und schwangeren Frauen sowie ihre allumfassende Betreuung vorsieht, mit 638 Millionen US-Dollar im nächsten Jahr fortzusetzen. Mideres teilte weiter mit, dass folgende Mittel für öffentliche Sozialrojekte vorgesehen sind: 500 Millionen US-Dollar für das Projekt "Agua Segura" (Wasserversorgung), 295 Millionen US-Dollar für "Mis Mejores Años" (Altersförderung) und 40 Millionen US-Dollar für "Plan Mujer" (Gleichstellung der Frau). Außerdem sollen über das öffentliche Bankwesen Mittel für weitere Projekte bereitgestellt werden: Rund 1,1 Milliarden US-Dollar für "Casa para Todos" (Wohnbau), 300 Millionen US-Dollar für die "Banco del Pueblo" und weitere Vorhaben.

Wirtschafts- und Finanzminister de la Torre zufolge wird das Staatsdefizit im nächsten Jahr 3,9 Prozent – gut 4,1 Milliarden US-Dollar – betragen, und damit die Entwicklung der Reduzierung um einen Prozentpunkt pro Jahr fortgesetzt. Für die Finanzierung der öffentlichen Schulden würden 8,5 Milliarden US-Dollar eingeplant, ebenfalls weniger als im Jahr 2017, damals mit elf Milliarden US-Dollar.

Insgesamt plant die Regierung unter Präsident Moreno, die staatlichen Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr 2017 um 5,3 Prozent zu senken, was einer absoluten Reduzierung um rund 1,97 Milliarden auf rund 34,86 Milliarden US-Dollar entspricht. Knapp eine Milliarde werde im Bereich öffentlicher Bauvorhaben eingespart.

Ab Mittwoch wird das Nationalparlament in Quito den Haushaltsentwurf diskutieren.