Kolumbien / Politik

UNO wird Waffenruhe zwischen ELN und Regierung in Kolumbien überprüfen

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"Waffenruhe. Der erste Schritt ist getan": Dieses Bild twitterte die Friedensdelegation der ELN
"Waffenruhe. Der erste Schritt ist getan": Dieses Bild twitterte die Friedensdelegation der ELN

Bogotá. Der Vorsitzende der Verhandlungsdelegation der Regierung in Kolumbien, Juan Camilo Restrepo, hat die Vorbereitungen für den bilateralen Waffenstillstand mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) bekanntgegeben. Die Waffenruhe soll am 1. Oktober beginnen und vorerst nur bis Januar 2018 dauern.

Die Vereinten Nationen würden 50 Personen in die Regionen entsenden, um die Durchführung und Einhaltung der Waffenpause zu überprüfen. Ebenso würde die katholische Kirche den Prozess gemeinsam mit der UNO als Beobachterin begleiten. Die Beobachter werden in die Konfliktregionen entsendet, in denen die ELN noch am aktivsten ist. Restrepo gab weiterhin bekannt, dass ihre Aufgabe vor allem die Aufnahme von Informationen und die Beobachtung der Region sei, um eventuellen Hindernissen der Umsetzung vorzubeugen.    

Viele der UNO-Beobachter waren bereits vor Ort, um den Waffenstillstand mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) zu beobachten. Dadurch hätten sie bereits genug Erfahrung, so Restrepo. Der Einsatz werde in den kommenden Tagen beginnen. Die UNO-Gesandten sollen schnellstmöglich in die Regionen aufbrechen.  

Die angekündigte Waffenruhe erfährt in Kolumbien viel Zuspruch seitens sozialer Bewegungen, Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen. Viele dieser Akteure veröffentlichten über soziale Netzwerk Glückwünsche zu diesem Schritt.

Das von beiden Verhandlungsparteien unterzeichnete Abkommen zur Waffenruhe zielt auch auf konkrete humanitäre Aktionen ab. In den kommenden vier Monaten will die ELN etwa Landminen entschärfen. Die Regierung hat sich indes verpflichtet, für die Sicherheit der Aktivisten und Menschenrechtsverteidiger und die Aufklärung und Verhinderung von Straftaten seitens der Paramilitärs zu sorgen sowie humanitäre Hilfe für die politischen Gefangenen aus den Reihen der ELN zu leisten.