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Außenminister Rodríguez: Trump schadet Kuba, USA und der Welt

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Kubas Außenminister Bruno Rodríguez bei der Pressekonferenz in Wien
Kubas Außenminister Bruno Rodríguez bei der Pressekonferenz in Wien

Wien/Havanna/Miami. Scharfe Kritik an den jüngsten Änderungen der Kuba-Politik von US-Präsident Donald Trump hat Anfang der Woche Kubas Außenminister Bruno Rodríguez Parilla geäußert. Bei einer am Montagnachmittag in Wien ausgerichteten Pressekonferenz nannte der kubanische Diplomat die am Freitag in Miami per Dekret unterzeichnete Abkehr von der bisherigen Politik unter Vorgänger Obama ein "groteskes Spektakel", das ihn an die Zeit des Kalten Krieges erinnere.

73 Prozent der US-Amerikaner würden die bisherige Annäherung der USA an Kuba begrüßen, zitierte Rodríguez aktuelle US-Meinungsumfragen – sogar 62 Prozent der Republikaner seien für die Aufhebung der Blockade. Trump betreibe somit nicht nur eine Politik gegen Kuba, sondern auch gegen sein eigenes Volk.

Der US-Präsident handle ebenso gegen die wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten, indem er US-amerikanischen Unternehmen Geschäftsbeziehungen mit jenen kubanischen Unternehmen untersagt, die in Verbindung mit dem kubanischen Staat stehen. Es sei paradox, dass gerade Trump, der im Wahlkampf Jobs für die US-Amerikaner versprochen hatte, nun Arbeitsplätze riskiere, so Rodríguez. Die Wiedereinführung der Reisebeschränkungen für US-Bürger widerspreche darüber hinaus dem sonstigen Gerede vom Kampf für Freiheit und Menschenrechte, dem sich die USA scheinbar verpflichtet fühlen. 

Die neue Kuba-Politik der US-Regierung sei die einer "extremistischen Minderheit" in Florida. Laut Rodríguez waren bei der "Show" am Freitag auch einige Exil-Kubaner anwesend, die bereits an der 1961 von der CIA unterstützen Invasion in der Schweinebucht teilgenommen hatten. Andere waren nachweislich in den darauffolgenden terroristischen Aktivitäten gegen Kuba verwickelt. Dieser Skandal sei eine Kränkung des kubanischen Volkes und aller anderen Opfer des internationalen Terrorismus.

Die rückwärtsgewandte Außenpolitik Donald Trumps würde auch die Beziehungen zu ganz Lateinamerika und die Karibik negativ beeinflussen, so Rodríguez. Die US-Blockade – ein Relikt des Kalten Krieges – werde weltweit verurteilt. In Zeiten großer Gefahren auf internationaler Ebene schadet Trumps Politik der gesamten Welt, warnte der kubanische Außenminister eindringlich.

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