Kolumbiens Militärpräsenz in Grenznähe beunruhigt Venezuelas Regierung

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Eines der gepanzerten Kampffahrzeuge der kolumbianischen Armee an der Grenze zu Venezuela
Eines der gepanzerten Kampffahrzeuge der kolumbianischen Armee an der Grenze zu Venezuela

Caracas. Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro in Venezuela hat sich besorgt über Operationen der kolumbianischen Armee in der Nähe der Grenze zwischen den beiden südamerikanischen Staaten geäußert. In einem Kommuniqué des Außenministeriums vom vergangenen Sonntag wird das Verhalten als "Provokation" bezeichnet.

Die "Anwesenheit von gepanzerten Kampffahrzeugen wenige Meter von der Grenzlinie zu Venezuela" in Paraguachón im kolumbianischen Departement La Guajira sei eine "außergewöhnliche und unzulässige Provokation", heißt es in der Erklärung. Ähnliche Bewegungen bewaffneter Einheiten seien zudem bereits am 31. März in der Grenzstadt Cúcuta erfolgt.

Es sei bemerkenswert, dass Regierungsvertreter Kolumbiens in den vergangenen Tagen vor einem Szenario der Gewalt und Migrationswellen aus Venezuela gewarnt hätten. Damit leisteten sie der Legitimation einer ausländischen Intervention in Venezuela Vorschub.

Kolumbiens Regierung wolle von der "tiefen politischen und sozialen Krise" ablenken, die in der Hafenstadt Buenaventura im Gebiet Valle del Cauca herrsche, wo die Bevölkerung vom kolumbianischen Staat Lösungen für ihre essentiellen Probleme erwarte, schreibt das venezolanische Außenministerium.

Der Verwaltungsbezirk Buenaventura befindet sich seit über einer Woche in einem unbefristeten Generalstreik. Zehntausende Demonstrantinnen und Demonstranten verlangen eine bessere öffentliche Wasser- und Gesundheitsversorgung, Verkehrsinfrastruktur und Massnahmen in der Bildung. Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und die Kirche unterstützen den Streik, durch den auch der wichtige Pazifikhafen zeitweise lahmgelegt wurde.

Venezuela ruft in der Verlautbarung die internationale Gemeinschaft zur Wachsamkeit auf angesichts der militärischen "Aktionen, die die bilateralen Beziehungen zwischen unseren Ländern noch mehr zu beeinträchtigen suchen".

Kolumbiens Armeechef, General Alberto José Mejía, sagte gegenüber Medien, die Mobilisierung von bewaffneten Einheiten und Panzerwagen im Grenzgebiet zu Venezuela diene der Bekämpfung des Drogenhandels. Dabei würden an 51 Orten gezielte Kontrollen durchgeführt.

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