La Paz. Vertreter der indigenen Gemeinschaften aus dem bolivianischen Santiago de Huata (Departamento La Paz) und aus dem peruanischen Uros Chulluni (Provinz Puno) haben einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Die Gemeinden wollen mit dem Abkommen ihre politischen und kulturellen Beziehungen vertiefen, so eine Meldung des bolivianischen Außenministeriums. Die Bevölkerung der beiden Gemeinden, die am Titicacasee liegen, gehört der Volksgruppe Aymara an. Ein Teil der peruanischen Uros lebt auf schwimmenden Schilfinseln im Titicacasee.
"Die Aymara haben keine Grenzen, da die indigenen Völker keine Grenzen kennen", sagte der bolivianische Außenminister, David Choquehuanca, bei dem binationalen Treffen in La Paz. Er wies zudem darauf hin, dass mehr als 500 Jahre lang versucht worden sei, indigene Kulturen in diesem Teil des amerikanischen Kontinentes zu unterdrücken. Dementsprechend sei die Partnerschaft der indigenen Gemeinden ein wichtiger Schritt der Integration und der Einheit, so Choquehuanca.
Das Abkommen wurde vom Bürgermeister von Santiago de Huata, Roberto Huaycho Villca, und seiner peruanischen Amtskollegin, Rita Suaña Coila, unterzeichnet. Suaña Coila sagte bei ihrer Ansprache im Hinblick auf die jahrhundertelange Unterdrückung der Indigenen: "Sie haben uns die Sprache und das Land weggenommen, aber jetzt kommt die Gerechtigkeit. Man wird uns kennenlernen und uns zuhören, damit wir sagen können, dass wir existieren und nicht verschwinden werden".
Boliviens Außenminister machte bei der Veranstaltung auch auf die aktuellen Umweltprobleme am Titicacasee aufmerksam. Der See sei krank und müsse geheilt werden, sagte Choquehuanca, und bezog sich damit auf die enorme Verschmutzung des Sees und die dringende Notwendigkeit seine Säuberung voranzutreiben.