Anhaltende Dürre in Peru und Bolivien

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Täglich liefern Tankwagen Wasser in die von der Dürre betroffenen Regionen Boliviens
Täglich liefern Tankwagen Wasser in die von der Dürre betroffenen Regionen Boliviens

La Paz/Lima. Im Süden von Peru und in großen Teilen Boliviens herrscht seit Wochen eine extreme Dürre. Die Regierungen beider Länder haben den Notstand erklärt, da eine Gefährdung für Gesundheit und Leben der Bevölkerung besteht. Neben dem Klimawandel spielt auch der Bergbau eine Rolle bei der Entstehung des Wassermangels.

In Bolivien fahren täglich von der Armee bewachte Tankwagen zur Verteilung von Wasser in die am schlimmsten betroffenen Gebiete. Darunter fallen auch der Regierungssitz La Paz und das höher gelegene El Alto. Wasser ist vielerorts rationiert wurden. Mit der Verkündung des nationalen Notstandes beschloss die Regierung von Präsident Evo Morales neben der Freigabe von Hilfsgeldern auch die Bohrung neuer Brunnen. Erst diese Woche wurden eine Million Tabletten zur Aufbereitung von Trinkwasser verteilt.

Die Ursachen für die extreme Dürre liegen vor allem in der großen Hitze dieses Jahr, bei der die Temperaturen so hoch stiegen wie seit hundert Jahren nicht mehr. Zudem waren weniger Niederschläge als üblich zu verzeichnen. Daneben verschwinden natürliche Trinkwasserquellen zunehmend, Stauseen trocknen aus und Gletscher, die eine wesentliche Wasserquelle in Bolivien darstellen, schmelzen in Folge des Klimawandels. Diese Entwicklung wird beschleunigt durch den exzessiven und stetig steigenden Wasserverbrauch durch den Bergbau. So wird das Problem des Wassermangels auch nach Überwindung der Dürre weiterhin aktuell sein. "In den kommenden Jahren werden wir zunehmend Probleme im Umgang mit dem Wasser erleben", prognostizierte Boliviens Präsidialminister Juan Ramón Quintana. Er sieht Probleme nicht nur bei der Trinkwasserversorgung der Menschen, sondern hält auch Verteilungskonflikte zwischen Gemeinden für möglich. Bereits jetzt sorgte die Rationierung des Wassers in La Paz und El Alto für Proteste.

Morales kündigte an, zukünftig mehr in die Wasserversorgung investieren zu wollen, verwies jedoch auch auf die Regierungsprogramme "Mein Wasser" und "Meine Bewässerung", die Schlimmeres verhindern konnten. In direkter Kooperation mit den Gemeinden hatte die bolivianische Regierung zahlreiche Projekte entwickelt und finanziert, die dabei geholfen hätten, die Bewässerung in der Landwirtschaft sicherzustellen. Dadurch stiegen die Lebensmittelpreise trotz der Dürre nicht an.

Anders stellt sich die Situation in Peru dar. Dort ist zwar nur ein kleiner Teil von der Dürre betroffen, diese hat jedoch direkte Auswirkungen auf die Landwirtschaft, insbesondere auf die Produktion der Hauptnahrungsmittel Kartoffeln und Reis. So befürchtete Julio Velarde, Präsident der peruanischen Zentralbank, einen Anstieg der Lebensmittelpreise, sollte es nicht bald regnen.

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