Kolumbien / Politik

Anhänger Uribes in Kolumbien werben für ein “Ja” zum Friedensabkommen

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Uribistas für den Frieden
Auf seiner Facebookseite wirbt Uribe-Anhänger Wilson Rey Arias für ein "Ja" zum Friedensabkommen: "Erst der Frieden. Uribistas mit 'Ja'."

Villavicencio, Kolumbien. Anhänger des ehemaligen Präsidenten und jetzigen Senators Álvaro Uribe in Kolumbien haben die Bevölkerung in den Departamentos Meta, Boyacá und Caquetá aufgefordert, im anstehenden Volksentscheid am 2. Oktober mit "Ja" und damit für eine Annahme des Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und der Rebellengruppe Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (Farc) zu stimmen.

Die Politiker Wilson Rey Arias, Mauricio Bermúdez und Humberto Sánchez galten bisher als treue Verfechter des "Uribismo", wie die politische Linie des rechts konservativen Uribe genannt wird. Dieser hatte in der Vergangenheit mit seiner Partei Centro Democrático (CD) immer wieder gegen den Friedensprozess und Präsidenten Juan Manuel Santos politisch mobil gemacht und die Bevölkerung zuletzt aufgefordert im Volksentscheid mit "Nein" zu stimmen. Es erfordere Mut, sich gegen das Friedensabkommen zu stellen, kommt Uribe auf der Internetseite der Partei zu Wort. Ein Frieden, der auf Straflosigkeit gründe und es zuließe, dass in Zukunft Kriminelle und Verursacher von Verbrechen gegen die Menschlichkeit frei gewählt werden könnten, bringe auf lange Sicht keinen Frieden, sondern Gewalt und sei völlig inakzeptabel, so Uribe.

Seit 1998 habe er den Patriotismus Uribes verteidigt, wird Arias zitiert, aber dieses Mal, läge Uribe falsch. “Mein Freund und verehrter Präsident Uribe hat mehr als 20 Leibwächter, seine korrupten Senatoren vier oder fünf. Sie alle leben in der Hauptstadt. Millionen anonymer Bürger leben ungeschützt in Kriegsgebieten und deshalb werden sie “Ja” sagen, zur Entwaffung und Demobilisierung der Farc. Es könnte der Anfang von Frieden sein.”, argumentiert Arias.

Wie Arias bewerben auch Bermúdez und Sánchez das "Ja" zugunsten des Friedensabkommens in den Departmentos Boyacá und Caquetá. Am 24. August hatten sich die Regierung und die Farc nach mehr als 50 Jahren Krieg und vier Jahren Verhandlung auf ein endgültiges Friedensabkommen einigen können. Am 2. Oktober soll die Bevölkerung abstimmen, ob dieses Abkommen angenommen wird oder nicht.

Uribe war von 2002 bis 2010 Präsident von Kolumbien. Ihm werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen und Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen vorgeworfen.

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