Mexiko-Stadt. Unter der Regierung von Enrique Peña Nieto haben mexikanische Unternehmen und Privatpersonen insgesamt 71,908 Milliarden US-Dollar auf ausländische Konten transferiert. Dies entspricht 81 Prozent der Staatsverschuldung des Landes.
Die Zahlen beruhen auf Angaben der Bank von Mexiko. Demnach sind die im Ausland geparkten Gelder in den letzten sechs Jahren um 118 Prozent gestiegen. So lagen während der vorherigen Regierung unter Felipe Calderón (2006 – 2012) 32,947 Milliarden Dollar auf ausländischen Konten. Zwischen 2001 und 2004, den ersten Regierungsjahren von Vicente Fox, waren es hingegen nur 4,53 Milliarden Dollar.
Auch innerhalb Lateinamerikas ist Mexiko damit an erster Stelle. Nach Angaben der US-amerikanischen Zentralbank Fed betrug das lateinamerikanische Kapitel auf US-Banken im Juni 282,416 Milliarden Dollar. Das meiste Kapital kam demnach mit 87,948 Milliarden Dollar aus Mexiko, an zweiter und dritter Stelle lagen Brasilien und Chile mit je 65,928 und 23,840 Milliarden Dollar.
Gleichzeitig ist die Ungleichheit in Mexiko seit 2010 stark angestiegen. So leben gemäß einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam 54,5 Prozent der Mexikaner in Armut, während ein Prozent der Bevölkerung nahezu die Hälfte des Gesamtvermögens besitzt. Allein das Vermögen der vier reichsten Personen entspricht demnach neun Prozent des Bruttoinlandsproduktes.