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Olympische Spiele: 17 Geheimdienste der USA in Brasilien präsent

Brasília. Während der Olympischen Sommerspiele in Brasilien sind die USA mit einem massivern Sicherheitsaufgebot vor Ort, um Polizei und Militär in dem südamerikanischen Land zu unterstützen. Nach einem Bericht des US-Senders NBC, der in der lateinamerikanischen Presse aufgegriffen wurde, sind alle 17 US-amerikanische Geheimdienstbehörden in die laufenden Operationen in den Austragungsorten in Brasilien involviert. Dabei geht es darum, die rund 10.000 Athleten aus aller Welt zu schützen.

Vorgeblich sollen Terrorangriffe auf das Großereignis abgewehrt werden. Es gibt aber auch kritische Stimmen, die auf die massiven Proteste gegen die De-facto-Regierung des rechtsgerichteten Politikers Michel Temer verweisen. Der Politiker war durch die international umstrittene Suspendierung der gewählten Präsidentin Dilma Rousseff an die Macht gekommen und ist in Brasilien extrem unbeliebt. Bei der Eröffnungsfeier am Samstag wurde Temer von zehntausenden Anwesenden ausgebuht, beim Fackellauf zum Stadion kam es immer wieder zu Zwischenfällen durch Proteste von Regimegegnern.

NBC zitiert aus einem US-Regierungsdokument, demzufolge die US-Behörden mit rund 1.000 Agenten in Brasilien präsent sind. Die massive Entsendung ist offensichtlich eine Reaktion auf die schwere Staatskrise in Brasilien nach dem sogenannten Parlamentsputsch gegen Rousseff. Noch kurz vor Eröffnung der Veranstaltung hatten Polizisten und Feuerwehrleute mit Streiks gedroht, weil sie nicht mehr bezahlt wurden.

Gegenüber NBC bestätigten Regierungsvertreter die Informationen des Senders: "US-Geheimdienstbehörden arbeiten eng mit Vertretern brasilianischer Dienste zusammen, um sie bei der Abwehr möglicher Gefahren für die Olympischen Spiele zu unterstützen", sagte Richard Kolko, der Sprecher des US-Geheimsdienstkoordinators James Clapper, im Interview mit dem Sender.

Die USA sollen zudem hunderte Analytiker und Agenten für Spezialoperationen vor Orthaben, um die rund 85.000 brasilianischen Polizisten und Soldaten zu unterstützen. Vor wenigen Wochen erst hat die US-Bundespolizei angegeben, elf brasilianische Staatsbürger identifiziert zu haben, die unter dem Verdacht stehen, mit der Terrorgruppe Islamischer Staat zu sympathisieren und Anschläge auf die Olympischen Spiele geplant zu haben.

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