Kolumbien / Politik

"Fest für den Frieden" in Kolumbien

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Musiker beim "Fest für den Frieden"
Musiker beim "Fest für den Frieden"

Bogotá u.a. Mehr als 50 soziale Organisationen, politische Gruppierungen und Vereinigungen von Opfern des Bürgerkriegs haben die kolumbianische Bevölkerung aufgerufen, sich am "Fest für den Frieden" zu beteiligen und damit ein "Ja zum Frieden" abzugeben. Schauplatz der Veranstaltungen sind am vergangenen Freitag die großen Städte Kolumbiens, wie unter anderem Bogotá, Medellín, Popayán, Neiva oder Cali gewesen. Sie standen im Zeichen der Unterstützung des am 23. Juni vereinbarten Waffenstillstands zwischen der Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc).

Zu den Teilnehmenden gehörten Aída Abella, Vorsitzende der Partei Unión Patriótica, Iván Cepeda vom Demokratischen Pol und Piedad Córdoba, Ex-Senatorin und aktuelle Sprecherin der linken Basisbewegung Marcha Patriótica. Sie wollten nach eigenen Angaben mit dem Fest die Möglichkeit bieten, denjenigen Menschen Gehör und Unterstützung zu geben, "die keine Toten, keine Verfolgung und auch keine Gewalt mehr in ihrer Umgebung und in Kolumbien erleben wollen". Daher seien alle eingeladen worden, die ein Zeichen für ein Ende des Kriegs setzen wollen. Cordoba betonte, man wolle mit dieser Aktion auch ein Zeichen gegen die Gegner des Friedensprozesses setzen.

Dem Aufruf folgten zehntausende Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen sowie Vertreter indigener, afrokolumbianischer und bäuerlicher Gemeinschaften, aus Gewerkschaften und Organisationen aus dem politischen, kulturellen und sozialen Spektrum. Der Tag war von viel Musik und Tanz und anderen kulturellen Veranstaltungen in den Straßen und auf den Plätzen geprägt.

Die Versammelten zeigten ihre Unterstützung für die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und der Farc-Guerilla. Bei Ansprachen und auf Transparenten wurde zudem die Hoffnung auf eine mehrheitliche Zustimmung der Bevölkerung zu einem Friedensvertrag bei einem Referendum zum Ausdruck gebracht. Im Weiteren sei es dann allerdings notwendig, die Abmachungen einzuhalten und umzusetzen. Auch müsse die öffentliche Phase der Friedensverhandlungen mit der zweitgrößten Guerillaorganisation des Landes, der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) beginnen.

Am Dienstag hat Kolumbiens Verfassungsgericht der Abhaltung einer Volksabstimmung über den Friedensvertrag zwischen Regierung und Farc zugestimmt. Nach der Gerichtsentscheidung müssen mindestens 13 Prozent der Wahlberechtigten dafür stimmen. Ein Termin steht noch nicht fest.

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