Die meisten Frauenmorde in Lateinamerika bleiben unbestraft

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Protestaktion gegen Frauenmorde in Lateinamerika
Protestaktion gegen Frauenmorde in Lateinamerika

New York.Laut einem Bericht der Frauenorganisation der Vereinten Nationen, UNWOMEN, hat sich die Zahl der Morde an Frauen in Lateinamerika in den letzten Jahren stetig erhöht. Die wenigsten Feminizide, wie diese geschlechtsspezifischen Gewaltverbrechen auch genannt werden, werden aufgeklärt. Etwa 98 Prozent bleiben unbestraft, beklagt derBericht"Konflikte vorbeugen, Gerichtsbarkeit transformieren, Frieden garantieren".

14 der 25 Länder der Welt, in denen die meisten Feminizide verübt werden, befinden sich in Lateinamerika und der Karibik. Dabei stehen die drei benachbarten Staaten El Salvador, Honduras und Guatemala an oberster Stelle. Dort wird die höchste Mordrate an Frauen verzeichnet. So werden in El Salvador 14 von 100.000 Frauen, aufgrund ihres Geschlechtes, ermordet. Aus diesen Ländern machen sich immer mehr Frauen mit ihren Kindern auf den Weg in die USA, in der Hoffnung dort dieser Bedrohung zu entgehen.

Die große Herausforderung dieser Länder sei, diese Taten nicht ungestraft zu lassen, heißt es in dem UNWOMEN-Bericht. So wurde in Guatemala im vergangenen Jahr ein Gerichtsprozess gegen ein Militärkommando eröffnet, das während des bewaffneten Konfliktes 15 indigene Frauen vergewaltigt und misshandelt haben soll – ein juristischer Meilenstein in der Geschichte Guatemalas, bei dem bereits zwei ehemalige hochrangige Militärs zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt wurden.

Die Straflosigkeit stellt in den meisten Ländern ein großes Problem dar. So hat die UN ein Protokoll erstellt, mit dessen Hilfe Hintergründe solcher Verbrechen besser verfolgt werden können und die Durchsetzung des Gesetzes gegen Feminizide und Gewalt gegen Frauen erleichtert und ermöglicht werden solle. Die Handlungsempfehlungen des UN-Protokolls sind allerdings keine Garantie für deren Umsetzung.

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