Papst Franziskus soll sich in Mexiko für verschwundene Studenten einsetzen

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Papst Franziskus soll sich bei seinem Besuch in Mexiko zu den tausenden Verschwundenen äußern
Papst Franziskus soll sich bei seinem Besuch in Mexiko zu den tausenden Verschwundenen äußern

Mexiko-Stadt. Die Eltern der verschwundenen Lehramtsstudenten aus Ayotzinapa haben Papst Franziskus aufgefordert, während seiner Reise durch Mexiko über das Verschwindenlassen ihrer Söhne zu sprechen. Außerdem wünschen sie ein Treffen mit ihm.

Die 43 Studenten waren am 26. September 2014 nahe der Ortschaft Iguala im Bundesstaat Guerrero von Polizisten verschleppt worden.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche wird von 12. bis 17. Februar die Hauptstädte der Bundesstaten Chiapas, Chihuahua, Estado de Mexiko, Michoacán und die mexikanische Hauptstadt Mexico-Stadt besuchen.

Die Tageszeitung La Reforma zitiert den Anwalt der Eltern, Vidulfo Rosales: "Da der Papst bereits für die Lehramtsstudenten gebetet hat, wäre es angebracht, dass er eine Stellungnahme bezüglich des Verschwindenlassens der jungen Männer abgibt. Es ist nötig, dass der Papst nicht nur als religiöse Person sondern auch als eine Figur mit politischem Einfluss den Fall verfolgt."

Einer der Sprecher der Eltern, Melitón Ortega, sagte am Dienstag, die Angehörigengruppe  wolle ein Treffen mit Franziskus. Dies könne sehr nützlich sein, um den tausenden Verschwundenen in Mexiko "internationale Tragweite" zu geben. Im Zusammenhang mit dem Verschwindenlassen der 43 Lehramtsstudenten werde die Straflosigkeit und die völlige Ineffizienz der Behörden in Mexiko offensichtlich, obwohl zahlreiche mutmaßliche Beteiligte an dem Verbrechen in Haft seien.

Indes hat die mexikanische Bundespolizei drei Auftragskiller der Drogenbande Los Guerreros Unidos in Iguala festgenommen. Sie sollen in jener Nacht die 43 Lehramtsstudenten von Bundespolizisten in Empfang genommen haben. Obwohl sie der Beteiligung an ihrem Verschwindenlassen verdächtigt werden, hat die Generalstaatsanwaltschaft lediglich Klage wegen illegalen Waffenbesitzes gegen sie erhoben.