Kuba / Menschenrechte

Kubas globale Erfolge bei der Alphabetisierung

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Frauen in Haiti lernen Lesen und Schreiben mit dem kubanischen Alphabetisierungsprogramm Yo, sí Puedo
Frauen in Haiti lernen Lesen und Schreiben mit dem kubanischen Alphabetisierungsprogramm Yo, sí Puedo

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...ebenso wie junge Männer in einem Gefängnis in Guinea-Bissau
...ebenso wie junge Männer in einem Gefängnis in Guinea-Bissau

Havanna. Mehr als zehn Millionen Menschen haben weltweit über ein kubanisches Alphabetisierungsprogramm Lesen und Schreiben gelernt. Dies gab Liset Valdes vom "Lateinamerikanischen und karibischen Pädagogischen Institut" in Kuba unlängst bekannt. Weitere etwa 800.000 Menschen würden momentan neu in das Programm aufgenommen, um ihren Abschluss in den kommenden Jahren zu machen.

Das Programm Yo, sí Puedo (Ich kann das!) richtet sich an Erwachsene, die zuvor keine Möglichkeiten hatten, sich Lese- und Schreibfähigkeiten anzueignen. Die Teilnahme ist kostenlos und fokussiert auf die armen Bevölkerungsgruppen.

Yo, sí Puedo wird derzeit in rund dreißig verschiedenen Ländern angewendet, wie zum Beispiel in Venezuela und zahlreichen weiteren lateinamerikanischen Ländern, in Nigeria,  Guinea-Bissau, Spanien und Australien. In den Ländern, die das Programm eingesetzt haben, sank die Analphabetenrate drastisch.

Zum ersten Mal wurde die Methode ab dem Jahr 2003 mit der Alphabetisierungskampagne der Regierung von Präsident Hugo Chávez in Venezuela umgesetzt. An der "Misión Robinson I", wie das Programm heißt, nahmen über eine Million Venezolaner teil. Dabei flossen frühere Erfahrungen aus der Arbeit in Ländern wie Haiti und Mexiko ein. Das Programm funktioniert durch Unterricht per Video und wird durch Bücher oder Broschüren ergänzt. Ebenso wichtig ist ein "Lernhelfer" (Facilitador): eine Person aus der gleichen Gemeinde, die durch Spezialisten geschult wird, um ihren Nachbarn beim Lernprozess zu helfen. Schon im Jahr 2005 konnte die Unesco Venezuela als frei von Analphabetismus erklären. Kuba selbst hat gemäß Unesco schon lange Zeit eine der höchsten Raten der Alphabetisierung in Lateinamerika: 99,8 Prozent.

Vor Beginn der Alphabetisierungskampagne in einem neuen Land wird ein Prozess der Anpassung an den soziokulturellen und sprachlichen Kontext vorgenommen, ebenso an die Notwendigkeiten und Bedürfnisse der jeweiligen Bevölkerung. Das beinhaltet auch die Anpassung an die englische, portugiesische und französische Sprache und ebenso an die indigenen Sprachen wie Quechua, Aymara und Guaraní. Die neue australische Version von Yo, sí Puedo lehrt den Gebrauch der englischen Sprache mit Hilfe von audiovisuellem Material unter Hinzuziehung von kubanischen Beratern und indigenen Aboriginal-Trainern und von ihnen entwickelten lokalen Materialien. Das Programm wird auch in der Blindenschrift Braille angeboten.