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Nicaragua und Kolumbien stehen sich erneut in Den Haag gegenüber

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Der Grenzkonflikt zwischen Nicaragua und Kolumbien wird erneut verhandelt
Der Grenzkonflikt zwischen Nicaragua und Kolumbien wird erneut verhandelt

Den Haag. Der Streit um die Seegrenze zwischen Kolumbien und Nicaragua wird erneut vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag verhandelt.

Nicaragua sieht es als erwiesen an, dass der Festlandsockel über 200 Seemeilen hinausreicht. Damit fordert das mittelamerikanische Land ein Seegebiet ein, das über das am 19. November 2012 vom IGH dem nicaraguanischen Staatsgebiet zugesprochene Gebiet hinausgeht. Das damalige Urteil legte das Territorium von Nicaragua auf rund 90.000 und das Territorium von Kolumbien auf rund 75.000 Quadratkilometer festlegt.

Bereits im Jahr 2007 hatte der Gerichtshof bestimmt, dass sieben kleine Inseln des Archipels von San Andrés zu Kolumbien gehören. Kolumbien erklärte, Nicaraguas Forderung sei maßlos und entspringe einer expansionistischen Motivation des zentralamerikanischen Landes. Nach dem Urteil von 2012 war Kolumbien aus dem Pakt von Bogotá ausgetreten, demzufolge sich das Land der Rechtsprechung des IGH beugt. Das südamerikanische Land bestreitet seitdem die Zuständigkeit des IGH.

Nicaragua betont dagegen, dass die derzeit zu verhandelnde Klage bereits am 16. September 2013 eingereicht wurde, also noch vor Ablauf der einjährigen Sperrfrist für den Austritt.