Celac und Russland vereinbaren ständigen Dialog und Kooperation

Treffen am Rande der UN-Generalversammlung. Vereinbarung soll auch Kooperation mit den Mitgliedsstaaten des Brics-Blocks verstärken

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Russlands Außenminister Lawrow (Mitte) mit Amtskollegen aus Lateinamerika und der Karibik
Russlands Außenminister Lawrow (Mitte) mit Amtskollegen aus Lateinamerika und der Karibik

New York. Am Rande der UNO-Vollversammlung haben die Außenminister der Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) und Russlands die Etablierung eines ständigen Mechanismus für einen politischen Dialog und über biregionale Zusammenarbeit beschlossen. Gemeinsame Ziele seien die Zunahme und Diversifizierung des Handels, die Erarbeitung von Programmen zur Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch auf Gebieten wie Wissenschaft, Technologie und Bildung.

Mit der angestrebten verstärkten Kooperation soll zur Verringerung der Armut und der Ungleichheiten und zur nachhaltigen Entwicklung beider Regionen beigetragen werden. Auch die multilaterale Zusammenarbeit zur Unterstützung der wirtschaftlich am schwächsten aufgestellten Länder soll verstärkt werden. Eine in New York verabschiedete Erklärung über die Zusammenarbeit hebt hervor, dass dieser Dialog und die biregionalen Beziehungen auf den Prinzipien der Gleichheit und des gegenseitigen Nutzens beruhten sowie frei von jeglichen Vorbedingungen seien. Alleine diese Prinzipien gestatteten es, die Beziehungen zu festigen und zu vertiefen, heißt es in dem Papier – offenbar in Anspielung auf wirtschaftspolitische Vorbedingungen, die Industriestaaten und internationale Finanzinstitutionen gemeinhin stellen. Für das kommende Jahr wurde ein Treffen in Russland zur Evaluierung dieses Prozesses anberaumt.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow dankte Ecuador, das derzeit die turnusmäßige Celac-Präsidentschaft innehat, für dessen Bemühungen zur Erreichung eines Konsens der Länder der Region, um dem Dialogmechanismus eine konkrete Form zu geben. Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño betonte indes die Bedeutung der erreichten Übereinkunft. Sie zeuge "von der exzellenten Entwicklung der biregionalen Beziehungen und zugleich von der bedeutenden Rolle, die die Celac im internationalen Kontext spielt".

Einige Tage zuvor waren die Celac-Außenminister bereits übereingekommen, auch die Beziehungen mit Indien zu verstärken. Die beiden Vereinbarungen mit  Schwellenländern stellen einen historischen Fortschritt für die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen dem lateinamerikanisch-karibischen Block und diesen beiden großen Nationen dar, die zu den Brics-Ländern gehören. Diese Integration wird von dem Celac-China-Forum unterstützt, das im Januar dieses Jahres in Peking zum ersten Mal stattfand.

Gegenwärtig profiliert sich Indien als eine Großmacht auf den Gebieten der Generika-Medikamente, der Landwirtschaft und der Nanotechnologie, während Russland sein energetisches und industrielles Potenzial ins Spiel bringt. Beide Länder verfügen darüber hinaus über Entwicklungspotenziale in der Weltraumindustrie. Die Übereinkünfte zeugen nach Einschätzung lateinamerikanischer Quellen vom politischen Willen, eine multipolare Weltordnung voranzutreiben.