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Castro trifft Obama in New York, US-Delegation in Havanna

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Raúl Castro und Barack Obama trafen sich am 29. September in New York
Raúl Castro und Barack Obama trafen sich am 29. September in New York

New York. Die Präsidenten von Kuba und den USA, Raúl Castro und Barack Obama, sind am Dienstag am Rande der 70. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York zu einem direkten Treffen zusammengekommen. Schon am Vorabend hatte Kubas Staats- und Regierungschef an einem Empfang des US-Präsidenten teilgenommen und Obama dabei getroffen.

Das kubanische Außenministerium betonte, das persönliche Treffen zwischen beiden Präsidenten sei in einer "respektvollen und konstruktiven Atmosphäre" abgelaufen. Unter anderem sei es bei der Unterredung um die jeweilige Bewertung des jüngsten, dreitägigen Besuches von Papst Franziskus in Kuba gegangen. Castro und Obama hätten zudem die Notwendigkeit bekräftigt, in den kommenden Wochen und Monaten an der gemeinsam entwickelten politischen Agenda zu arbeiten. Ziel sei weiterhin die Normalisierung der bilateralen Beziehungen.

Mitte Dezember vergangenen Jahres hatten Castro und Obama in parallel ausgestrahlten Fernsehansprachen die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen bekanntgegeben. Ungeachtet dieses Schrittes halten die USA die seit Anfang der 1960 Jahre bestehenden Sanktionen aufrecht, die in den 1990er Jahren zu einer umfassenden Handelsblockade ausgebaut wurden, die auch Drittstaaten betrifft, die mit Kuba Geschäftsbeziehungen unterhalten. Die Regierung in Havanna betont, dass man von einer Normalisierung erst nach Ende der Blockade sprechen könne.

Unterdessen wurde bekannt, dass die US-Handelsministerin Penny Pritzker am 6. und 7. Oktober nach Havanna reist, um mit Vertretern der sozialistischen Regierung bilaterale Fragen zu beraten. Den geplanten Besuch bestätigte die unlängst in Havanna wiedereröffnete US-Botschaft. Pritzker wird mit weiteren Vertretern ihres Ministeriums auch auf die Lockerungen in den US-amerikanischen Blockadegesetzen eingehen. Diese Änderungen betreffen unter andrem die Möglichkeit von Geldüberweisungen aus den USA nach Kuba und von Reisen in den Inselstaat. Die Reformen in den US-Blockadegesetzen waren am 18. September von der Regierung von Präsident Barack Obama bekanntgegeben worden.