Ex-Präsident von Kolumbien sieht in Venezuela "Nazi-Kommunisten" am Werk

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Kolumbiens Ex-Staatschef Álvaro Uribe
Kolumbiens Ex-Staatschef Álvaro Uribe

Cúcuta, Kolumbien. Kolumbiens Ex-Staatschef Álvaro Uribe hat dem amtierenden venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro vorgeworfen, gegen kolumbianische Bürger "einen solchen Hass zu schüren, wie Hitler dies im Fall der Juden getan hat". Der rechte Hardliner Uribe reagierte mit diesem zweifelhaften Vergleich auf die Schließung eines Teils der Grenze durch venezolanische Sicherheitskräfte. Venezuela will mit der Maßnahme den massiven Schmuggel von Waren und Treibstoff in das Nachbarland unterbinden.

"So wie Hitler den Hass gegen die Juden geschürt hat, die seiner Meinung nach der Grund alles Bösen und eine minderwertige Rasse waren, was am Ende im Mord von sechs Millionen Juden gipfelte, versucht die castro-chavistische Diktatur in Venezuela derzeit, den Hass gegen das kolumbianische Volk zu schüren", sagte Uribe nach Angaben kolumbianischer und venezolanischer Medien. Der Ex-Staatschef wandte sich an einer Grenzbrücke nahe der Stadt Cúcuta an Dutzende Anhänger.

Er wolle vor Venezuela warnen, sagte Uribe, gegen den in seinem Land Klagen wegen mutmaßlicher Kontakte zu paramilitärischen Banden laufen. "Unsere Sorge gilt heute der Frage, wie lange die castro-chavistische Diktatur in Venezuela dauert", so Uribe. Später sprach er noch die Existenz der Gulags in der Sowjetunion an, um dann wieder auf den Hitlerfaschismus zu sprechen zu kommen.

Am Wochenende hatte Venezuelas Präsident Maduro angeordnet, die Grenze zu Kolumbien vorerst geschlossen zu halten. Die Maßnahme, die zunächst für drei Tage vorgesehen war, werde so lange aufrechterhalten, bis "Normalität, Frieden und Gesetzmäßigkeit wieder hergestellt sind und der Angriff aus Kolumbien auf unsere Wirtschaft beendet ist", sagte Maduro am Samstag.

Der Präsident hatte am vergangenen Freitag nach einem Angriff auf venezolanische Soldaten die Grenzschließung angeordnet und in fünf Verwaltungsbezirken des Bundesstaates Táchira den Ausnahmezustand verhängt. Dort waren zuvor drei Soldaten von mutmaßlichen Schmugglern durch Schüsse verletzt worden. Die Soldaten waren im Einsatz gegen paramilitärische Banden, die illegal Waren über die Grenze bringen. Rund 40 Prozent aller Lebensmittel, die für den venezolanischen Markt bestimmt sind, werden nach Schätzungen der Behörden nach Kolumbien geschmuggelt und dort viel teurer verkauft. Im Jahr 2014 wurden über 28.000 Tonnen Lebensmittel an der Grenze beschlagnahmt. Auch Benzin wird in großem Ausmaß illegal ausgeführt.