Acht Demonstranten in Venezuela freigelassen

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Gab die Hafterleichterungen bekannt: Ombudsmann Tarek William Saab
Gab die Hafterleichterungen bekannt: Ombudsmann Tarek William Saab

Caracas. In Venezuela sind auf Vermittlung des Ombudsmannes acht junge Männer freigelassen worden, die wegen ihrer Teilnahme an gewaltsamen Ausschreitungen im Jahr 2014 in Haft saßen.

Vergangene Woche hatte Ombudsmann Tarek William Saab die Entlassung des Studenten Andrés León bekanntgegeben, der ein Jahr wegen Beteiligung an Gewalttaten eingesessen hatte. Aufgrund des angeschlagenen Gesundheitszustand des jungen Mannes habe seine Behörde angeordnet, ihm Haftverschonung zu gewähren.

Nun wurden drei weitere Männer aus dem Gefängnis entlassen, die im Zusammenhang mit den Ausschreitungen im Frühjahr 2014 festgenommen worden waren. Die 22- bis 24-Jährigen können ihre restlichen Strafen in Form eines Hausarrests absitzen.

Damit sind bisher acht Gefangene in den Genuss einer solchen Hafterleichterung gekommen. In allen Fällen geschah dies auf Vermittlung der nationalen Ombudsstelle. Diese Institution wurde mit der neuen Verfassung von 1999 geschaffen und hat den Zweck, die Einhaltung der Menschenrechte für alle Bürgerinnen und Bürger gegenüber dem Staat zu garantieren. Juristisch ist sie der fünften Staatsgewalt, der sogenannten "Bürgergewalt", zugehörig und unabhängig sowohl von der Regierung als auch von der Judikative.

Trotz der Hafterleichterungen für Demonstranten hielt Saab fest, die gewaltsamen Proteste der Opposition im Frühling 2014 stellten schwere Straftaten dar. Sie seien nicht nur als Delikte, sondern als Verletzung der Menschenrechte zu sehen. Bei den Ausschreitungen und Attacken auf Regierungsfunktionäre, Sicherheitskräfte und zivile Einrichtungen waren insgesamt 43 Menschen getötet worden.