Chile / Menschenrechte

Proteste gegen Regierung von Chile in Den Haag

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Mapuche-Aktivisten fordern von der Regierung die Einhaltung der Verträge, die Chile mit den Mapuche unterzeichnet hat
Mapuche-Aktivisten fordern von der Regierung die Einhaltung der Verträge, die Chile mit den Mapuche unterzeichnet hat

Den Haag. Eine Delegation der Mapuche-Koordination Europa hat in Den Haag angeprangert, dass der chilenische Staat völkerrechtlich gültige Abkommen mit den Mapuche nicht respektiert. Die Kundgebung fand anlässlich der aktuell laufenden richterlichen Anhörungen von Bolivien und Chile statt, in denen der Streit um den Zugang zum Meer verhandelt wird. Da die chilenische Regierung ihre Bereitschaft preist, die Übereinkommen mit Bolivien zu respektieren, forderte die Mapuche-Delegation, "mit der gleichen Nachdrücklichkeit" die Übereinkünfte mit den Indigenen einzuhalten.

Die Forderung war Teil einer Erklärung, die in Europa lebende Mapuche im Rahmen einer Mahnwache vor dem Friedenspalast verlesen haben, wo der Internationale Gerichtshof tagt. Parallel dazu haben indigene Organisationen in Chile einen Protest vor der Regionalverwaltung in der südchilenischen Region Araucanía durchgeführt, um das Thema auch dort anzusprechen.

"Indigene Völker haben das Recht darauf, dass die mit Staaten oder ihren Nachfolgern geschlossenen Verträge, sonstigen Übereinkünfte und anderen konstruktiven Vereinbarungen anerkannt, befolgt und angewandt werden und dass die Staaten diese Verträge, sonstigen Übereinkünfte und anderen konstruktiven Vereinbarungen einhalten und achten“, heißt es in dem gemeinsam ausgearbeiteten Dokument. Trotzdem habe sich die chilenische Regierung an Bestimmungen zum Schutz indigener Völker, zur Unterbindung von Diskriminierungspolitiken sowie zu Landrückgaben nicht gehalten.

Des Weiteren veranstalteten die Mapuche in Europa zusammen mit der Nichtregierungsorganisation UNPO in Den Haag eine internationale Konferenz über die bestehenden Verträge. Verschiedene Organisationen und Vertreter indigener Gemeinden aus Chile wurden per Video-Konferenz dazu geschaltet, hielten Vorträge über die Parlamente und Verträge und tauschten sich mit den Mapuche in Europa darüber aus. Die Mapuche in Chile informierten über die aktuelle Lage und die Repressionen seitens des chilenischen Staates gegenüber den indigenen Gemeinden.