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USA wollen mehr Soldaten in Honduras stationieren

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Die USA wollen ihre Truppen in Honduras verstärken
Die USA wollen ihre Truppen in Honduras verstärken

Palmerola, Honduras. Die Regierung der USA will eine zusätzliche Einsatztruppe in Honduras stationieren. Dafür hat sie vor rund einem Monat einen Antrag beim honduranischen Verteidigungsministerium gestellt. Dies bestätigte der Leiter des Ministeriums, Samuel Reyes, in der Fernsehsendung "Frente a Frente" vergangene Woche.

Die unter dem Namen "Special Purpose Marine Air-Ground Task Force-South" neugeschaffene Einheit wird in Soto Cano Air Base, bekannt als Palmerola, stationiert und soll zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität im gesamten Raum Zentralamerika eingesetzt werden.

Die Einheit wird über eine Truppenstärke von 250 Soldaten verfügen und soll zusätzlich mindestens vier schwere Hubschrauber des Typs CH-53E, einen Hochgeschwindigkeits-Katamaran sowie weitere Ausrüstung umfassen. Einer offiziellen Mitteilung des Verteidigungsministeriums zufolge gehören zu ihrem Aufgabengebiet auch die Ausbildung des honduranischen Militärs, mit dem man "im Kampf gegen den Drogenhandel und in humanitären Missionen" verstärkt zusammenarbeiten und somit die Region stabilisieren wolle.

Erste Meldungen über eine verstärkte Präsenz US-amerikanischer Truppen im Land hatte es schon zu Beginn des Monats gegeben, wurden aber von Außenminister Arturo Corrales noch als Spekulationen bezeichnet und scharf zurückgewiesen. Reyes bestätigte nun im Fernsehen den Antrag der USA und versicherte zudem, die Anfrage werde dem rechtlichen Verfahren entsprechend in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien geprüft und bearbeitet. Bei einer endgültigen Entscheidung sei laut Corrales zudem zu bedenken, dass weiteres US-Militär die friedensfördernde Außenpolitik in Honduras beschädigen würde, "wenn die Regierung dem nicht aktiv entgegenwirken würde".

So hatte Ernesto Samper, Generalsekretär der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur), vor Beginn des siebten Amerika-Gipfels in Panama gefordert, die dauerhafte militärische Präsenz US-amerikanischer Truppen in Lateinamerika zu überdenken und deren Abzug in Betracht zu ziehen. Dabei bezeichnete er die Militärstützpunkte als "Relikte aus Zeiten des Kalten Krieges".

Im zentralgelegenen Palmerola sind derzeit neben honduranischem Militär auch mehr als 600 US-amerikanische Soldaten dauerhaft stationiert sowie weitere 650 zivile US-Bürger tätig. Die Basis gilt als einer der wichtigsten Militärstützpunkte der USA in Zentralamerika.