Nicaragua / Wirtschaft

Regierung: Bau des Nicaragua-Kanals liegt im Zeitplan

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Route des Interozeanischen Kanals
Route des Interozeanischen Kanals

Managua. Die Arbeiten am Interozeanischen Kanal folgen einem klaren Chronogramm. Dies versicherte der Sprecher des Megaprojekts, Telémaco Talavera. Zuletzt waren erneut Zweifel an der Realisierung des chinesisch-nicaraguanischen Vorhabens aufgekommen.

Die Studien zu den ökologischen und sozialen Auswirkungen würden schon bald von der damit beauftragten Firma Environmental Resources Management (ERM) an die HKND Group übergeben werden, der die Konzession zum Bau des Kanals gegeben wurde, so Talavera. Mit ersten Vorbereitungsarbeiten wurde aber bereits begonnen, ohne die Endergebnisse der Studien abzuwarten. Wenn die Studien vorliegen, liegt es an der Nationalen Kommission für die Entwicklung des Kanals, über den Fortgang des Projekts zu entscheiden.

Die Kosten der 278 Kilometer lange Wasserstraße zwischen Karibik und Pazifik werden von offizieller Seite auf 50 Milliarden US-Dollar geschätzt, die Bauzeit wird mit fünf Jahren veranschlagt. Außer dem Kanal selbst sollen ein Flughafen, verschiedene Straßen, verschiedene Tourismusanlagen und Häfen am Pazifik und an der Karibikküste gebaut sowie eine Freihandelszone eingerichtet werden.

Während Nicaraguas Regierung und HKND einen Wirtschaftsboom und die Schaffung von 250.000 Arbeitsplätzen infolge des Projekts vorhersagen und sogar positive Effekte auf die Umwelt erwarten, warnen Umweltorganisationen vor Risiken für die Ökosysteme der Region. Umfragen zufolge unterstützt die Mehrheit der Nicaraguaner das Projekt. In den vergangenen Monaten kam es aber immer wieder zu Protesten der lokalen Bevölkerung. Bauernfamilien wollen ihr Land nicht verlassen und fürchten aller Versicherungen von HKND und Regierung zum Trotz, nicht angemessen für ihr Land entschädigt zu werden.