Bananenarbeiter in Costa Rica protestieren nach Massenentlassung

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Arbeiter auf Bananenplantage bei Bandeco in Costa Rica
Arbeiter auf Bananenplantage bei Bandeco in Costa Rica

San José. Seit über einem Monat protestieren Arbeiter der Bananenfirma Bandeco, einer Tochtergesellschaft des transnationalen US-Unternehmens Del Monte, die zum Januar dieses Jahres mehr als 300 Arbeiterinnen und Arbeiter entlassen hat. Die zuvor mit der Gewerkschaft Sitepp (Sindicato de Trabajadores de la Empresa Pública y Privada) vereinbarten Tarifverträge wurden größtenteils gekündigt. Neue Verträge wurden indes mit der firmennahen Gewerkschaft Untrabasi (Unión de Trabajadores Bananeros de Sixaola) unterzeichnet.

Bandeco, die im Auftrag von Del Monte Foods in Mittelamerika, Kolumbien, Ecuador und Brasilien arbeitet, hat auf diese Weise nicht nur die Gewerkschaft aus den Verhandlungen ausgeschlossen, sie weigerte sich auch, 253 Mitglieder der Gewerkschaft weiter zu beschäftigen.

Die Betroffenen kommen vorwiegend aus der indigenen Region Ngöbe-Buglé in Panama. Als Reaktion auf die Entlassungen legten sie die Produktion lahm, indem sie Straßen und Brücken blockierten. Sie fordern die sofortige Wiedereinstellung der entlassenen Arbeiter und die Durchsetzung ihrer in den Tarifverträgen garantierten Rechte, erklärte Alejandra Zúñiga, Vertreterin der Arbeiter der Finca Sixaola 1, gegenüber internationalen Medien. Zuletzt haben mehrere Hundert Bananenarbeiter aus Solidarität die Brücke des Grenzflusses Sixaola zwischen Costa Rica und Panama gesperrt und den Protest bis zum Hafen von Limón in Costa Rica getragen.

Weil Bandeco bisher nicht auf die Proteste reagiert, wenden sich die streikenden Arbeiter an die Regierungen von Costa Rica und Panama, um eine Lösung des Konflikts zu erreichen und ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, die unrechtmäßig entlassenen Arbeiter wieder einzustellen und erneut Verhandlungen über gültige Tarifverträge aufzunehmen.

"Wir sind heute hier, um unsere Leute, unsere indigenen panamaischen Brüder zu unterstützen. Wir solidarisieren uns mit ihrem Kampf und verurteilen die Ignoranz der transnationalen Konzerne, die nie die Stimme der Arbeiter hören wollen", sagte Abel Becker, Generalsekretär der Gewerkschaft Sitraibana (Sindicato de Trabajadores de la Industrial del Banano y Empresas Afines) aus Panama. Er fügt hinzu: "Es ist eine Schande zu sehen, wie sie weiter die Realität manipulieren, Rechte verletzen und die Arbeitsbedingungen verschlechtern."