Uruguay / Venezuela / Mexiko / Politik

Lateinamerika solidarisiert sich mit Venezuela

venezuela_palacio_de_miraflores.jpg

Palacio de Miraflores
Auf den Präsidentenpalast Miraflores waren offenbar ebenfalls Anschläge geplant

Mexiko-Stadt/Montevideo. Regierungen und zivilgesellschaftliche Akteure aus Lateinamerika haben sich mit der venezolanischen Regierung solidarisiert und einen mutmaßlichen Putschversuch gegen Präsident Nicolás Maduro verurteilt.

So brachte ein Bündnis mexikanischer Intellektueller, Künstler und sozialer Gruppen in einer Stellungnahme mit dem Titel "Respekt für Venezuela, Nein zum Putsch!" seine Ablehnung von Putschplänen oppositioneller Gruppen gegen Maduro zum Ausdruck. Sie appellieren an die Regierungsgegner, die venezolanische Verfassung zu respektieren. "Die Opposition soll endlich verstehen, dass es keine Umkehr des Aufbaus einer gerechten, freien und demokratischen Gesellschaft in Venezuela gibt“, heißt es in dem Kommuniqué.

Zudem kritisieren sie das Verhalten der USA. Von Washington aus würde die bolivarische Revolution in Venezuela torpediert, meinen die Unterzeichner des Appells, die bekräftigen: "Lateinamerika und die Karibik sind nicht der Hinterhof der USA." In der Stellungnahme heißt es weiter: "Wie auch die südamerikanischen Organisationen CELAC und MERCOSUR fordern wir Respekt für Venezuela und für seine gewählte Regierung und appellieren an die Nationen der Welt, die neuen Gewalttaten zu verurteilen und die verfassungsmäßige Ordnung des Staates zu unterstützen."

Die Abgeordneten des kürzlich in Uruguay neugewählen Parlaments sprachen ebenfalls ihre Verbundenheit mit Venezuela aus und bestärkten das venezolanische Volk, "die Demokratie in seinem Land zu verteidigen".

Lucía Topolansky, Mitglied des uruguayischen Senats und Ehefrau des scheidenden Präsidenten José Mujica, kritisierte die Versuche venezolanischer Regierungsgegner, das Land zu destabilisieren. "Es wird immer eine Gruppe von Bürgern geben, die sich nicht repräsentiert fühlen, aber das wichtigste ist das neben-  und miteinander Leben", betonte Topolansky. Die Senatorin wies auf die Bedeutung lateinamerikanischer Organisationen wie UNASUR und CELAC hin, die die Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Region förderten.

Vergangene Woche hatten der venezolanische Präsident Nicolás Maduro und der Parlamentspräsident, Diosdado Cabello, im staatlichen Fernsehkanal Venezolana de Televisión (VTV) bekanntgegeben, dass eine Gruppe von Luftwaffenoffizieren zusammen mit Mitgliedern der rechtskonservativen Partei Primero Justicia (PJ), darunter der Abgeordnete Julio Borges, einen Putsch gegen Präsident Maduro geplant hatten. Anschläge seinen dabei auch auf den multinationalen Nachrichtensender Telesur, den Präsidentenpalast Miraflores und die Wahlbehörde geplant gewesen. Finanzierung erhielten die Putschisten möglicherweise auch aus den USA.

Seit den vereitelten Putschplänen berichten auch andere Medienanstalten von Bedrohungen. In der Nacht des 7. Februar meldete der unabhängige Fernsehkanal ViVeTV einen Angriff mit Molotowcocktails auf seine Niederlassung im Bundesstaat Zulia. Verletzt wurde dabei niemand.