Venezuela / Politik

Opfer der Proteste in Venezuela appellieren an UNO

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Die Polizei stellte bei den regierungskritischen Demonstranten während der "Guarimbas" zahlreiche Waffen sicher
Die Polizei stellte bei den regierungskritischen Demonstranten während der "Guarimbas" zahlreiche Waffen sicher

Caracas. In Venezuela drängen Opfer der gewalttätigen Proteste gegen die Regierung darauf, von Institutionen der Vereinten Nationen und von Vertretern der Europäischen Union angehört zu werden.Mitte dieser Woche trugen die Aktivisten ihren Fall bereits bei der Vertretung der US-dominierten Organisation Amerikanischer Staaten in Caracas vor.

Die Initiative wird vor allem von Angehörigen von Personen getragen, die während des Höhepunktes der Ausschreitungen im Februar und März dieses Jahres getötet wurden. Nach offiziellen Angaben kamen bei den "Guarimbas", wie die gewalttätigen Straßenproteste in Wohngebieten in Venezuela genannt werden, 43 Menschen ums Leben, Dutzende wurden zum Teil schwer verletzt. Die Demonstrationen und Blockaden wurden von einem Teil der rechtsgerichteten Opposition unterstützt und zielten auf einen Sturz der Regierung von Präsident Nicolás Maduro ab.

Hinter der UNO-Initiative steht eine der zahlreichen Organisationen von Betroffenen der Gewalt in Venezuela. Der Name "Komitee von Angehörigen der Opfer der Guarimbas und des fortlaufenden Putschversuchs" weist darauf hin, dass die Gruppe eine eher regierungsnahe Position einnimmt. Das Komitee drängt nun darauf, dass der Vertreter der UNO in Venezuela, Niky Fabiancic, die Geschehnisse untersucht und die Opfer sowie die Angehörigen anhört. Dafür müsse die UN-Vertretung der Gruppierung das Recht einräumen, vor den Vereinten Nationen sprechen zu können.

Zugleich wandten sich die Mitglieder der Opfervereinigung gegen eine Stellungnahme des UNO-Komitees gegen willkürliche Verhaftungen, in der Venezuela aufgefordert wird, den rechtspopulistischen Politiker Leopoldo López aus der Haft zu entlassen. López wird von der Staatsanwaltschaft vorgehalten, für gewalttätige Ausschreitungen vor dem Sitz der Generalstaatsanwaltschaft am 12. Februar verantwortlich zu sein. Bei dem von ihm angemeldeten Protestmarsch waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Auch die EU und die USA drängen auf seine Freilassung.

"Als Opfer dieser Proteste bitten wir darum, dass nicht nur einseitige Meinungen angehört werden, sondern dass die Opfer selbst zu Wort kommen, diejenigen, die von diesen Ereignissen betroffen waren", heißt es in einer Stellungnahme der Gruppe, in der nach eigenen angaben 60 Angehörige der 43 Todesopfer organisiert sind. Sie sehen die Schuld für die gewalttätigen Ausschreitungen bei "rechtsextremen Akteuren".